Kicker aus Leidenschaft

SCHODEN. Peter Schuh ist ein Fußballtrainer mit ausgeprägtem Teamgeist. Eigenbrödlern räumt er keine Chance ein – den Gegnern seiner Mannschaft allerdings auch nicht. Überzeugt ist der 43-Jährige nicht nur von den eigenen Kickern, sondern vor allem von seinem Heimatort Schoden.

Vor rund vier Jahren stand die Fangemeinde der Spielgemeinschaft (SG) Schoden-Ockfen-Irsch Kopf. Der Grund: Das Team stieg in die A-Klasse auf. Seither gilt der sportliche Leiter der trittkräftigen Truppe in Fußballerkreisen als Garant für den Erfolg im Spiel mit dem runden Leder. Peter Schuh hingegen will davon nichts wissen. Denn: "Wenn ein Verein den Platz als Sieger verlässt, ist das immer ein Verdienst der Spieler." Schließlich sei Fußball ein Mannschaftssport. Der Mann muss es wissen. Schließlich beschäftigt ihn schon lange zumindest in seiner Freizeit hauptsächlich eine Frage: "Wie bekommt man binnen 90 Minuten möglichst oft das Runde in das Eckige?" Bis vor zehn Jahren war der heute 43-Jährige selbst auf dem grünen Rasen unterwegs. Gleichzeitig sorgte er als Spielertrainer für den effektiven Einsatz der sportlichen Fähigkeiten seiner Kollegen. Eine Verletzung zwang den leidenschaftlichen Kicker schließlich, die Fußballschuhe in der Kabine zu lassen. Zwischen 1996 und 2000 trainierte Schuh die A-Jugend der SG. Vor rund fünf Jahren übernahm er wieder die erste Mannschaft - und das mit Erfolg. Großen Wert legt "Schuh-Pitt", wie er freundschaftlich genannt wird, auf die Nachwuchsförderung. "Die Arbeit an der Basis ist wichtig, will man später ein schlagkräftiges Team haben." Die Voraussetzungen dazu scheinen zumindest in Schoden und den anderen beiden an der SG beteiligten Orten gegeben. Entgegen dem vielerorts beklagten Trend könne man keineswegs über ausbleibende Jungkicker klagen, berichtet Schuh. Von den Bambini über die Jugendmannschaften bis hin zu den alten Herren seien die Teams gut bestückt. Dort wird allerdings nicht ausschließlich Fußball gespielt. Gemeinsame Wanderungen, Feste und sonstige Aktivitäten seien gut dazu geeignet, das Zusammengehörigkeitsgefühl zusätzlich zu stärken. Genau das sei nämlich der Garant für den sportlichen Erfolg. "Deshalb haben Eigenbrödler bei mir keine Chance." Wenn Peter Schuh nicht mit dem Ausfeilen von Überrumpelungstaktiken für das nächste Match beschäftigt ist, arbeitet er als technischer Angestellter beim Landratsamt Merzig. Geboren und aufgewachsen in Schoden, habe sich ihm nie die Frage gestellt, den Ort auch aus beruflichen Gründen zu verlassen, sagt er. Denn: "Ich bin ein waschechter Schodener und schätze das Leben im Dorf." Als geselliger Mensch sei er froh dort zu leben, wo jeder jeden kenne. Abgesehen von Kleinigkeiten gebe es praktisch nichts zu meckern. Nach kurzem Nachdenken fällt ihm schließlich doch etwas ein: "Ich finde es schade, dass vor allem die Jüngeren im Ort kaum noch Dialekt sprechen." Denn das "Schodener Platt" sei eine gute Art zu zeigen, dass man sich mit seiner Heimat identifiziere.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort