Kinderzimmer unter freiem Himmel

Alte Spielgeräte, dreckiger Sand, ein verwahrlost wirkendes Äußeres - der Kinderspielplatz am Bürgerhaus von Kastel-Staadt bietet ein trauriges Bild. Das soll sich nun ändern. Im Rahmen eines Partizipations-Projekts und mit Geld vom Land soll der Platz nun umgestaltet werden.

 In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat mit Kritiken und Anregungen im Zusammenhang mit öffentlichen Plätzen und Orten, die Kinder und Jugendliche aus Kastel-Staadt in den vergangenen Monaten zusammengetragen haben. Im Bild: Hans-Peter Merten (links) und Bernd Thömmes. TV-Foto: Hermann Pütz

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Gemeinderat mit Kritiken und Anregungen im Zusammenhang mit öffentlichen Plätzen und Orten, die Kinder und Jugendliche aus Kastel-Staadt in den vergangenen Monaten zusammengetragen haben. Im Bild: Hans-Peter Merten (links) und Bernd Thömmes. TV-Foto: Hermann Pütz

Kastel-Staadt. "Spielleitplanung" steht für eine Landesinitiative, die zum Ziel hat, Städte und Gemeinden für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen. Für ausgewählte Projekte, die in diesem Zusammenhang stehen, gibt es Zuschüsse. Dabei geht es nicht nur um den Bau oder die Umgestaltung von Spielplätzen oder anderen Einrichtungen für die jüngere Bevölkerungsschicht, sondern generell um den Erhalt und das Schaffen von Orten, an denen sich Kinder und Jugendliche bevorzugt aufhalten. Bereits im vergangenen Jahr beschloss der Gemeinderat von Kastel-Staadt, sich an der Initiative "Spielleitplanung" zu beteiligen.

Im Rückblick: Nach einem Informationsabend für Eltern folgte im Januar eine Art Bestandsaufnahme. Mädchen und Jungen zwischen sechs und 15 Jahren nahmen alle öffentlichen Flächen und anderen Orte auf Gemeindegebiet unter die Lupe, um ihren Zustand zu bewerten. Der Jugendraum gehörte ebenso dazu wie die Toiletten im Bürgerhaus. Auf Basis der dabei gesammelten Fotos und Notizen wurden im Rahmen eines Projekttags im Februar Verbesserungsvorschläge und Wünsche, wie die Gemeinde für Kinder und Jugendliche attraktiver werden könnte, erarbeitet. Fünf Projekte sollte der Gemeinderat daraus auswählen und mittelfristig umsetzen. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der Spielplatz am Bürgerhaus, der schon länger in einem desolaten Zustand ist und der nun mit Hilfe von Landesmitteln überarbeitet werden soll. Die Zuschusshöhe liegt nach Auskunft von Ratsmitglied Beatrix Leuk-Rauen, die für die Durchführung der Spielleitplanung in Kastel-Staadt zuständig ist, bei 60 Prozent der (Bau-) Kosten. "Zu erwarten sind maximal 7500 Euro", sagte Leuk-Rauen in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Noch vor Jahresende soll mit der Umgestaltung, in die auch die Bevölkerung eingebunden werden soll, begonnen werden.

Weitere Vorhaben, die in naher Zukunft realisiert werden sollen, sind die Beseitigung von Gefahrenpunkten für Kinder- und Jugendliche im Ort, die Renovierung des Jugendraums, der Bau eines Spielplatzes im Bereich "Stach" sowie das Anlegen eines Naturerlebnis-Spielplatzes. Laut Ortsbürgermeister Harald Lehnertz ist außerdem geplant, den örtlichen Bolzplatz zu erneuern. Derzeit führe die Verbandsgemeinde Saarburg eine Kostenermittlung durch. Extra Investitionsmaßnahmen: Sanierung der Dorfmitte (eingeplant sind zunächst 5000 Euro) sowie Grunderwerb für das Baugebiet "Auf Schied" (70 000 Euro). Außerdem legte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung neue Friedhofsgebühren fest. Danach kosten eine Reihengrabstelle künftig 350 Euro (bisher 307 Euro) und ein Familiengrab 660 Euro (bisher 614 Euro). Für die Aufbewahrung eines Sarges in der Leichenhalle werden 60 Euro (bisher 41 Euro) berechnet, bei einer Urne liegen die Kosten bei 40 Euro. (hpü)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort