Merzkirchen. (hpü) "Auf die Fürbitte des heiligen Martin schütze diese Pferde vor Krankheit und Gefahr und halte alle schädlichen Einflüsse von ihnen fern." Um diesen Satz zu hören, machen sich alljährlich zahlreiche Reiterinnen und Reiter aus der Region mit ihrem "behuften Untersatz" auf den Weg in Richtung Saargau. Ziel ist die Grillhütte in Merzkirchen, wo die inzwischen fast schon traditionelle Pferdesegnung stattfindet. Schätzungsweise 25 Pferde nebst Besitzern waren am Pfingstmontag nach Merzkirchen gekommen. "Die Leute kamen größtenteils geritten. Nur wenige nutzten einen Transporter."Auch der sechsjährige Jan Reiland aus dem nur wenige Kilometer entfernten Südlingen hatte sich mit seinem Pony auf den Weg nach Merzkirchen gemacht. Vater Bernd ging zur Sicherheit den ganzen Weg zu Fuß nebenher. Zu den Gründen erklärte Bernd Reiland: "Ich finde, die Pferdesegnung ist eine schöne Tradition. Früher hoffte man, die Tiere so vor Krankheiten bewahren zu können." Dechant Klaus Feid, der die Zeremonie übernommen hatte, erklärte: "Die Tradition der Pferdesegnung geht darauf zurück, dass in früheren Zeiten die Menschen auf ihre Nutztiere, darunter auch Pferde, angewiesen waren. Die Leute haben deshalb auf die Hilfe Gottes vertraut und ihn gebeten, die Tiere zu schützen." Vor der eigentlichen Segnung, bei der die Reiter mit ihren Rössern an Dechant Feid vorbeiritten und den Segen empfingen, fand im Zelt vor der Grillhütte ein Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchors Merzkirchen statt.