Klangkörper mit besonderer Klasse

GUTWEILER. Der Reservisten-Musikzug Trier blickte bei seinem Jahreskonzert auf ein kleines Jubiläum zurück: Zum zehnten Mal stellte er sich in der Altenberghalle Gutweiler in den Dienst einer guten Sache.

"Der Erlös dieser Veranstaltung kommt der Kriegsgräberfürsorge zugute", sagte Günter Jakobs in seiner Eigenschaft als Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. In seiner Begrüßungsansprache zeigte er die Arbeit des Volksbundes auf. Gleichzeitig dankte er dem Vorsitzenden des Musikzuges, Bruno Allar, dem Dirigenten Manuel Lex sowie allen aktiven Musikern für die Unterstützung. Wer von den rund 200 Zuhörern ausschließlich Militärmusik erwartet hatte, wurde im Laufe des Konzertes eines Besseren belehrt. Denn der Musikzug bot an diesem Abend Melodien für jeden Geschmack. Neue Wege in der Zusammenstellung des Konzertprogramms hatte der langjährige Dirigent Manuel Lex eingeschlagen. Als Novum stellte er die beiden Konzertteile jeweils unter ein Hauptthema und füllte die Themenbereiche mit dazu passenden musikalischen Werken. Dabei wurden die Musiker auf das Äußerste gefordert. Hoher Anspruch und volle Konzentration

Der erste Teil stand unter dem Motto "Eastern Europe". Die Musiker eröffneten das Konzert mit dem altungarischen Rákóczy-Marsch von Hector Berlioz in einer Bearbeitung von Franz Watz. In Ungarn blieben die Reservisten auch beim zweiten Stück mit der Ungarischen Fantasie Nr. 1 von Gustav Lotterer. Mit der viersätzigen Suite "Die Völkerschlacht bei Leipzig (1813)" von Carl Maria von Weber in einer Bearbeitung von Siegmund Goldhammer und Otto Wagner folgte der Höhepunkt des Konzertes. In dem Werk, es verlangte rund 30 Minuten volle Konzentration, setzte der Reservisten-Musikzug das Schlachtgeschehen vom Oktober 1813 in der Nähe von Leipzig musikalisch um. Napoleon wurde damals die entscheidende Niederlage beigebracht. Der von Werner Gorges speziell für die Suite verfasste Text wurde vom Zweiten Vorsitzenden Udo Pfeifer vorgetragen. Pfeifer zeichnete darüber hinaus für eine kurzweilige und informative Moderation verantwortlich. Den Abschluss des ersten Konzertteils bildete der polnische Konzertmarsch "P.O.S." von Edward Maj in einer Bearbeitung von Franz Watz. Der zweite Teil stand mit dem Motto "Oscar Night" ganz im Zeichen der Filmmusik. Nach der Einstimmung mit "Sons of Brave", einem der schönsten Märsche aus Großbritannien von Thomas Bidgood, gingen die Reservisten in den Bereich von Science Fiction über. In dem sehr anspruchsvoll vom Holländer Johann de Meij arrangierten Stück "Star Wars" interpretierte das Orchester mit viel Leidenschaft die von John Williams komponierte Filmmusik zu den ersten beiden Teilen der Star-Wars-Filmreihe. Kein Ende ohne Zugaben

Etwas ruhiger ging es in John Glenesk Mortimers Arrangement des Themas von Nino Rota aus dem Film "Der Pate" zu. Zum Abschluss eines begeisternden und anspruchsvollen Konzertes spielte der Reservisten-Musikzug die Ouvertüre zum Film "Lawrence of Arabia". Der Forderung des Publikums nach einer Zugabe kam das Orchester mit der Titelmelodie der Fernsehserie "Bonanza" und der Marche grotesque "Don Qixote" von Theodor Rupprecht nach. Der Reservisten-Musikzug Trier feiert im kommenden Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Ausführliche Informationen über ihn gibt es im Internet unter www.reservisten-musikzug.de.

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