Klein, aber fein

SAARBURG. Neben der Anlegestelle der Saarschifffahrt gibt es in Saarburg einen kleinen Spielplatz. Man sieht den Geräten zwar an, dass sie schon viel genutzt wurden, trotzdem scheint keine Verletzungsgefahr zu bestehen. Der Vorteil dieses Spielplatzes: Der Fahrkartenverkäufer, der sein Häuschen direkt daneben hat, sorgt für Ordnung.

 Annika gefällt der Spielplatz an der Anlegestelle in Saarburg. Auch wenn er klein ist und die Geräte schon abgenutzt sind, liegt wenig Müll herum.Foto: Dagmar Seidel

Annika gefällt der Spielplatz an der Anlegestelle in Saarburg. Auch wenn er klein ist und die Geräte schon abgenutzt sind, liegt wenig Müll herum.Foto: Dagmar Seidel

Drei bunte Schaukeltiere aus Holz, eine Wippe und ein rundes "Kotzmühlchen" - eine Scheibe zum Draufstellen, die sich dreht und folglich für heftigen Schwindel sorgt - das sind die dürftigen Bestandteile des Spielplatzes an der Anlegestelle. Dazu kommen zehn Sitzgelegenheiten für Eltern, an der Promenade stehen einige mit Sonnenschutz zur Verfügung. Von den Spielgeräten blättert die Farbe ab, einige Sitze sind schon ganz verschrammt und abgenutzt. Dort, wo die Kinder ihre kleinen Füße auf den Boden stellen, um Schwung zu holen, sind Pfützen. Am Handlauf der Drehscheibe fehlt ein Stück Schaumstoff, und ein Schaukeltier hat keine Hörner mehr. Trotzdem macht der Platz alles in allem einen guten Eindruck. Es ragen keine rostigen Nägel oder Holzsplitter hervor, an denen sich Kinder verletzten könnten. Auch liegen keine zerbrochenen Flaschen, zerknüllten Chipstüten oder leere Zigarettenschachteln im Gras, was Eltern sonst oft bemängeln. "Mir ist nicht bekannt, dass es hier schon mal Ärger gab", sagt Peter Jungherr, Kapitän des Ausflugsschiffs "Stadt Saarburg". "Geplärre hört man nur, wenn Eltern nicht aufpassen und ein Kleinkind vom Schaukeltier fällt, aber das ist nie schlimm." Im letzten Sommer musste seines Wissens nur deswegen ein Krankenwagen kommen, weil ein älterer Fahrgast Kreislaufprobleme wegen der großen Hitze hatte. Dass der Spielplatz so sauber ist, schreibt er auch seinem Chef zu. "Der scheucht die Jugendlichen immer weg, sobald er am Kartenschalter steht." Der Spielplatz werde besonders von Touristen mit Kindern genutzt, die einen Spaziergang an der Saar machen oder auf die nächste Ausflugsfahrt warten. "Mir ist es lieber, die Kleinen können an Land toben, als dass sie wilde Jagden über das Schiff machen", sagt Kapitän Jungherr. Das Einzige, was fehlt, ist ein Baum, der im Sommer Schatten spendet.

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