Klein, mittel oder groß?

KONZ-KÖNEN. Bis zu 170 Baustellen groß könnte das Neubaugebiet "Pferdegarten" unterhalb der Bergstraße werden. Ob jedoch derart viele Baustellen sinnvoll sind, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen.

Schon in der Stadtratssitzung waren sich die Fraktionen nicht einig. Die Vorstellungen über die Größe differierten zwischen hundert und 170 Parzellen. Während Bürgermeister Winfried Manns und seine christdemokratischen Parteifreunde sich für die große Lösung (in Abschnitten) stark machen, möchten es vor allem SPD und Grüne lieber kleiner. Vor diesem Hintergrund hat der Rat festgelegt, zunächst einmal eine Bürgerversammlung am 3. Dezember abzuwarten, bevor sich das Gremium endgültig festlegen will. Die Zweifel am Bedarf für weitere 170 Baugrundstücke in der Saar-Mosel-Stadt werden auch von dem schleppenden Verkauf im bereits erschlossenen Baugebiet Roscheid V und den Plänen für weitere Baugebiete - beispielsweise in Kommlingen - genährt. "Es ist richtig, Roscheid V läuft nicht so reißend", antwortet der Bürgermeister, "aber in Könen gibt es einen gewissen Eigenbedarf und der Trend geht eher dahin, in den Ortsteilen zu bauen." So seien die Grundstücke im Filzener Baugebiet "Im Krangels" und auch die im neuen Areal in Oberemmel innerhalb kürzester Zeit verkauft worden. Manns plädiert für die große Lösung, die ja nicht in einem Zug realisiert werden müsse, sondern in Bauabschnitten, was Kosten bei der Aufstellung des Bebauungsplanes spare. Stelle sich später heraus, dass kein Bedarf mehr bestehe, würden weitere Flächen nicht erschlossen. Skepsis herrscht in Könen vor allen bei den Anwohnern in der Bergstraße und in der Straße "Auf den Birken", ob der Knotenpunkt an der Kirche die zusätzliche Verkehrsbelastung aufnehmen kann, denn eine eigene Erschließungsstraße - beispielsweise entlang der Saar - sei für das Neubaugebiet nicht möglich. Zu- und Abfahrt müssten über die Bergstraße bewältigt werden. Ein "Chaos" bei der Einfahrt zur Bundesstraße 51 bei der Kirche befürchten die Anwohner, wollen aber abwarten, welche Pläne ihnen in der Bürgerversammlung vorgelegt werden, in der die verschiedenen Varianten vorgestellt werden sollen - eine große, eine mittlere und eine kleine. Bei der großen Variante würde das Baugebiet rund elf Hektar umfassen. Die Einmündung zur B51 an der Kirche soll "vernünftig umgebaut" werden, meint Manns. Wie das geschehe, müsse noch untersucht werden. Wegen des neuen Baugebietes müsse mit einer zusätzlichen Belastung von rund 200 Fahrzeugen am Tag gerechnet werden. Der Bürgermeister verspricht sich aber auch eine Entlastung der Ortsdurchfahrt, wenn die Könener Umgehungsstraße gebaut ist. Ob die Könener mit den Plänen einverstanden sind, wird die Bürgerversammlung zeigen. "Mit Einsprüchen wird aber zu rechnen sein", weiß der Verwaltungschef schon jetzt. Morgen in "Konz - ganz nah": Die Zukunft der Ölmühle von Krettnach.

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