Kleine Bäume für kleine Bürger

Wenn in Mannebach ein Kind geboren wird, greifen kurze Zeit später einige Bürger aus dem Ort zu Hacke und Spaten, um sich auf den Weg ins Neubaugebiet zu machen und dort ein Bäumchen zu pflanzen. Der "Kinderhain" ist eines der jüngsten Projekte des Heimat- und Kulturvereins für Mannebach und Kümmern.

 Eines der jüngsten Projekte des Heimat- und Kulturvereins für Mannebach und Kümmern ist der „Kinderhain“. Für jedes neugeborene Kind pflanzen die Vereinsmitglieder einen Baum und stellen eine Namenstafel auf. TV-Foto: Hermann Pütz

Eines der jüngsten Projekte des Heimat- und Kulturvereins für Mannebach und Kümmern ist der „Kinderhain“. Für jedes neugeborene Kind pflanzen die Vereinsmitglieder einen Baum und stellen eine Namenstafel auf. TV-Foto: Hermann Pütz

Mannebach. Emily Schuh und Amelia Florence Sleight heißen zwei kleine Mannebacher, denen die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins "Denkmäler" der besonderen Art gesetzt haben. Mitten im Neubaugebiet "Ober der Kirch", auf einer kleinen Grünfläche, stehen zwei etwas mehr als drei Meter hohe Bäumchen, deren Stämme gerade mal armdick sind und die deshalb noch von Holzgerüsten abgestützt werden müssen. Neben jedem Baum befindet sich eine Metalltafel, die außer dem Namen auch das Geburtsdatum des Kindes, für das die Pflanze bestimmt ist, sowie einen vierzeiligen Spruch trägt. Noch ist der "Kinderhain", eines der jüngsten Projekte des Heimat- und Kulturvereins, mit lediglich zwei Bäumen eher spärlich bewachsen. Aber: Jedes Mal, wenn in Mannebach oder dem Ortsteil Kümmern künftig ein Kind geboren wird, wollen die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins zu Hacke und Spaten greifen und einen weiteren Baum pflanzen. "Anschließend organisieren wir eine kleine Feierstunde inklusive Umtrunk, zu der die Leute aus dem Dorf eingeladen sind", erläutert Armin Schneider, der beim Heimat- und Kulturverein für die Pressearbeit zuständig ist. Die Kosten für die Pflanze und das Metallschild trage der Verein. Nachdem im November der erste Baum gepflanzt worden war, kam im Februar ein weiterer hinzu. "So viel ich weiß, sind in den kommenden Monaten noch zwei Geburten zu erwarten", sagt Schneider.

Kinder sollen sich mit dem Ort verbunden fühlen

Erst im Oktober 2005 hatte sich der Heimat- und Kulturverein für Mannebach und Kümmern formiert (der TV berichtete). Verschiedene Arbeitsgruppen beschäftigen sich seither mit unterschiedlichen Themenbereichen. Dazu zählen die Dorfgeschichte, Kinder, Senioren und die Zukunft des Ortes. Der Verein organisiert unter anderem die Mannebacher Kirmes, deren Reinerlös weiteren Projekten und Veranstaltungen, darunter regelmäßige Seniorentreffen, zugute kommt.

"Die Idee zu dem Kinderhain stammt von Bernd Gard, unserem Vorsitzenden", berichtet Armin Schneider. Die Arbeitsgruppe des Heimat- und Kulturvereins, die sich um die Belange von Kindern - dazu zählen auch Spielplätze - kümmert, habe die Idee ausgearbeitet. Im Mittelpunkt habe dabei nicht nur die Verschönerung des Kleinkinderspielplatzes, der in den kommenden Monaten auf der Grünfläche im Neubaugebiet entstehen soll, gestanden. "Der Kinderhain soll dazu beitragen, dass sich Kinder, für die wir einen Baum pflanzen, auch später noch auf besondere Weise mit dem Ort verbunden fühlen", sagt Schneider. "Das Projekt ist von den Mannebachern positiv aufgenommen worden." Auf die Frage, wie es mit dem Kinderhain weitergehe, wenn der Platz auf der nicht großen Fläche ausgenutzt sei, und ob auch an anderer Stelle gepflanzt werden solle, erklärt Armin Schneider augenzwinkernd: "Na ja, die Zahl der Geburten hält sich in Mannebach in Grenzen."

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