Kleiner Ort, großes Angebot
MERZKIRCHEN-KÖRRIG. "Wir wollen zeigen, was unsere Gemeinde bietet", sagte Ortsbürgermeister Martin Lutz. Was sie zu bieten haben, präsentierten Gewerbetreibende aus Körrig einem breiten Publikum. Titel der Veranstaltung: "Leben und Wohnen in einem Dorf".
Vor vier Jahren entwarf die Gemeinde Merzkirchen ein Konzept, dessen Ziel die Werbung für das Leben im ländlichen Raum war. Auslöser der Initiative "Leben und Wohnen in einem Dorf" war die Schaffung eines Neubaugebietes im Ortsteil Merzkirchen. "Wir fragten uns damals, wie wir die Baustellen am besten an den Mann bekommen", sagte Ortsbürgermeister Lutz. Neben einer Werbebroschüre sollte eine Art Gewerbeschau die Attraktivität der Gemeinde unterstreichen. Potenzielle Neubürger zu gewinnen, war dabei das Hauptanliegen. Der Erfolg sei nicht ausgeblieben, sagte Lutz.Rinderzüchter und Obstbauer
Eine Neuauflage des im Jahr 2000 erstmals erprobten Konzepts sollte nun auch im Ortsteil Körrig die erhofften Früchte tragen. Im Neubaugebiet "Großwies" sind noch Baustellen zu haben, und auch innerhalb der alten Ortslage stehen etliche Einzelparzellen zur Verfügung. Mehrere Gewerbetreibende aus dem Ort, darunter ein Rinderzuchtbetrieb, ein Obstbauer sowie eine Brennerei, stellten sich und ihre Produkte der Öffentlichkeit vor. Und die kam zu Hunderten, wenn auch das Wetter an den beiden Tagen eher mittelprächtig war. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Gesprächsforum mit Gästen aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. Den Fragen des zahlreich erschienenen Publikums stellten sich unter anderem Bürgermeister Günther Schartz, Landrat Richard Groß, Landtagsabgeordneter Dieter Schmitt und Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster. Tenor der Gesprächsrunde: Nicht nur die Abwanderung vor allem von jungen Leuten in die Ballungsgebiete gefährde den Bestand der Dörfer im ländlichen Raum, sondern auch der Rückgang der Geburtenzahlen. "Ein Grund dafür ist, dass sich heute immer mehr Frauen für eine Berufskarriere entscheiden", erklärte Landrat Groß. Dennoch sei es wichtig, die Attraktivität der Dörfer durch ein möglichst großes Angebot von Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten zu erhalten. Dieses Angebot zu präsentieren, war das Ziel der Gewerbeschau in Körrig. Auch von Maria Niederkorn, die Produkte ihres Körriger Brennereibetriebes offerierte. Obstbrände, Liköre und Viez waren an dem Stand zu finden. Auch der Kindergarten Trassem, den der Körriger Nachwuchs bis zur Schulzeit besucht, war mit von der Partie. Das Freizeitangebot repräsentierten die örtlichen Vereine, darunter der Musikverein Körrig und der Kirchenchor "Cäcilia" Merzkirchen. Ob das Konzept "Leben und Wohnen in einem Dorf" erneut Früchte trägt, wird die Zukunft zeigen. Hoffnungsvoll äußerte sich Landtagsabgeordneter Dieter Schmitt bereits in der Gesprächsrunde am Sonntagmorgen. Gefragt seien Ideen, und die habe man in Körrig gehabt. Er mahnte: "Man muss neue Wege gehen und Spuren hinterlassen, nicht Staub."