Kleinod im Jeuchental

KONZ. Fröhlich plätschert das Wasser wieder in den Brunnen unterhalb des Schießstandes im Jeuchental. Jahrelang war das Wasserbecken unter Geröll und Gestrüpp verschwunden. Die Schützengilde hat das Wasser wieder zum Leben erweckt.

Bisher diente ein mächtiger, ausgehöhlter Baumstamm als Wasserfang, der vor über 20 Jahren dort errichtet worden war. Zwischenzeitlich hatte der Zahn der Zeit kräftig an dem Brunnen genagt. Das Holz war verrottet, und Sträucher überwucherten den Brunnen, der zuletzt von herab gerutschtem Geröll völlig verschüttet war. Der Wasserlauf war versiegt. Wann und zu welchem Zweck der Brunnen ursprünglich errichtet wurde, ist nicht mehr bekannt.Kühles Nass soll wieder sprudeln

Ein Foto in der Vereinschronik der Sankt Sebastianus-Schützengilde Konz-Karthaus belegt, dass der Brunnen schon im Jahr 1933 unterhalb des Schießstandes angelegt war und offenbar der "Schützenschenke" als Wasserquelle diente. Jedenfalls dürften sich ganze Generationen von Wanderern an seinem kühlen Nass gelabt haben. Auch Bernd Schröder, ein Mitglied der Schützengilde, ging oft an dem Brunnen vorbei und hatte schließlich die Idee, die kleine Attraktion des Jeuchentals wieder zu erschließen. "Ich wollte das Wasser wieder zum Leben erwecken", sagt der Sportschütze und fand bei seinen Schützenbrüdern tatkräftige Hilfe. Elf Männer bildeten seit April die "Brunnenmannschaft" der Schützengilde, schaufelten zunächst den alten Holztrog wieder frei, bauten ihn ab und legten das Stützfundament offen.Neuer Brunnen dem Schützen-Patron gewidmet

Den Grund für den versiegten Wasserfluss fanden Karl Zimmermann und Hubert Lellig schnell heraus. Mit einem Kompressor bliesen sie Luft in das Wasserrohr, wodurch das kühle Nass dereinst aus einer Zisterne oberhalb des Schützenhauses in den Brunnen floss. Das Rohr war noch intakt, lediglich ein Ast versperrte den Abfluss. Nachdem auch dieses Problem beseitigt war, gingen die Schützenbrüder daran, den neuen Brunnen zu errichten, der von Bernd Schröder und Hans-Peter Ellwart entworfen wurde. Ein mächtiger, mannshoher Stein mit gusseisernem Auslauf bildet als Rückenstein den Blickfang des neuen Brunnens. Sechs weitere, zum Teil 1200 Kilo schwere Steine sind darum positioniert. Ein kleiner, gepflasterter Platz bildet den Abschluss zur Straße. Neue Sträucher verschönern den hinter dem Brunnen liegenden Hang. In den kommenden Tagen soll noch eine Wasserwanne installiert werden. Ein schmiedeeisernes St. Sebastianuskreuz wird dann auch den hohen Rückenstein verzieren. Eine Tafel wird den neuen Namen - "St. Sebastianus-Brunnen" - kundtun. Bis zum 31. Oktober soll das neue Kleinod im Jeuchental fertig sein. Denn um 12 Uhr wird der Brunnen unter den Klängen des Musikvereins Concordia Konz von Pastor Georg Dehn eingeweiht. Anschließend findet eine Feier im Schützenhaus statt, wozu die Bevölkerung eingeladen ist. "Wir möchten den Brunnen als Bereicherung des Naherholungsgebietes der Stadt erhalten und den Bürgern wieder zugänglich machen", sagt der Vorsitzende der Schützengilde Werner Zingerling.

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