Knallrot und riesengroß

KONZ. Bereits seit einigen Wochen geht es auf dem neuen Verkehrskreisel an der Saarbrücke rund – im wörtlichen Sinn. Rund, vor allem knallrot und weithin sichtbar ist das jüngste Mitglied der Konzer "Kreisel-Kunstwerke", das vor einigen Tagen am Saar-Brückenkopf das Licht der Welt erblickte.

Manch einer, der mehr oder weniger regelmäßig die Saarbrücke in Konz befährt, hat sich in den vergangenen Tagen die Frage gestellt: "Was ist das denn?" Kein Wunder, prangt doch seit kurzem ein rund zweieinhalb Meter messendes, knallrotes und rundes Etwas genau in der Mitte des neuen Verkehrskreisels am Saar-Brückenkopf. Die Antwort: ein neues "Kreisel-Kunstwerk". Doch das wäre zu leicht, schließlich will der kunstinteressierte Autofahrer wissen, was sich der Erschaffer gedacht hat, als er den bei Nacht leuchtenden Riesenreifen ausgetüftelt hat. Dazu ist zunächst ein kurzer Blick in die jüngere Vergangenheit notwendig. Vor einigen Jahren schrieb die Stadt Konz einen Wettbewerb aus, um den seinerzeit am neuen Bahn-Haltepunkt Konz-Mitte entstandenen Kreisverkehr optisch aufzuwerten. Harald Pompl, freischaffender Künstler aus Frankfurt am Main, machte mit seiner "blauen Säule" das Rennen. Die Idee dahinter: "Ich wollte mit der modernen Skulptur die römische Geschichte, insbesondere die der Stadt, neu interpretieren", erklärt Pompl. Dabei verkörpere die Säule, ein in der römischen Architektur häufig vorkommendes Element, die Gebäude der Stadt. Fortsetzung der blauen Säule mit anderen Worten

Der neue "Reifen" am Saar-Brückenkopf sei gewissermaßen die Fortsetzung. Mit anderen Worten: Die neue Skulptur stehe für den Verkehr - deshalb die Form, die laut Künstler dem Schlauch eines LKW-Reifens nachempfunden ist. Insgesamt vier Monate Arbeit - beinahe so viel wie für den Kreisel - stecken in dem aus Glasfaserkunststoff bestehenden Werk. Getragen wird der Reifen von einem Verbund aus Kunststoff-Quadern und vier Steinen aus der Römerzeit - "ein Symbol für die alte, römische Straße", erklärt Harald Pompl. Dieser Tage wurden Kreisel und Skulptur offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft waren zum Saarbrückenkopf gekommen. Dabei täuschte das Regenwetter ein wenig über den laut Bürgermeister Winfried Manns "freudigen Anlass" der Versammlung hinweg. Den kirchlichen Segen erhielt der neue Kreisel von Pfarrer Georg Dehn und seiner evangelischen Kollegin Kirsten Galla.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort