König muss zittern

HERMESKEIL. Die Stadtbürgermeisterwahl in Hermeskeil geht am 27. Juni in die zweite Runde: Amtsinhaberin Ilona König (CDU) errang am Sonntag zwar die meisten Stimmen, mit 36,65 Prozent verpasste sie die absolute Mehrheit aber deutlich. Ihr Kontrahent bei der Stichwahl ist Udo Moser (25,55 Prozent) von der neu gegründeten Vereinigung "Bürger für Bürger" (BFB). Der 52-Jährige konnte den SPD-Bewerber Georg Dietz und FWG-Kandidat Karl Heil deutlich hinter sich lassen.

Als um 20.30 Uhr nach Auszählung aller sechs Stimmbezirke das Endergebnis im fast voll besetzten Rathaussaal auf Großbild-Leinwand erschien, herrschte endgültig Gewissheit: Der Vierkampf um das Stadtbürgermeister-Amt in Hermeskeil endete nach einem spannenden Wahlsonntag, an dem sich rund 60 Prozent der 4500 wahlberechtigten Bürger beteiligten, ohne endgültigen Sieger, aber mit zwei Verlierern. Der von der FWG nominierte Beigeordnete Karl Heil (407 Stimmen, 15,59 Prozent) und SPD-Bewerber Georg Dietz (580 Stimmen, 22,21 Prozent) mussten ihre Hoffnungen auf das Erreichen der Stichwahl begraben. "Natürlich bin ich enttäuscht. Woran es gelegen hat, kann ich aber nicht sagen", lautete der einsilbige Kommentar des SPD-Kandidaten Dietz zu seinem Aus in der ersten Runde. Doch auch Ilona König hatte am Sonntag keinen Grund zum Jubeln: Von einem Sieg im ersten Wahlgang war die favorisierte Christdemokratin, die mit ihrer Familie am Wahlabend zunächst gegrillt hatte, bevor sie ins Rathaus gefahren war, weit entfernt. Hatte König, die seit zehn Jahren in Hermeskeil regiert, bei den Kommunalwahlen 1999, als es allerdings auch nur zwei Bürgermeister-Bewerber gab, noch 59,2 Prozent der Stimmen auf sich vereint, so musste sich die 56-Jährige am Sonntag mit 36,65 Prozent (957 Stimmen) begnügen. "Ich habe immer gesagt, dass es bei vier Kandidaten zu einer Stichwahl kommen wird. Es ist ein normales Ergebnis herausgekommen und die erste Hürde habe ich gemeistert", interpretierte König das Ergebnis. Auseinandersetzen muss sich König am Stichwahl-Termin 27. Juni mit dem Konkurrenten, der sie bereits 1999, damals allerdings noch als Kandidat der SPD, herausgefordert hatte: Mit 25,55 Prozent (667 Stimmen) gelang dem BFB-Bewerber Udo Moser der von vielen unerwartete Einzug in die Stichwahl. Ihn selbst habe sein gutes Abschneiden aber keineswegs überrascht, beteuerte der 52-jährige Inhaber eines Immobilienbüros, der als einziger Kandidat die Präsentation der Wahlergebnisse im Rathaus komplett mitverfolgt hatte. "Wir waren immer optimistisch, weil der Wille zum Wechsel groß ist. Dieses überzeugende Ergebnis ist ein großer Vertrauensvorschuss der Bürger für unsere neu gegründete Vereinigung", betonte Moser, der sich schon in der Vergangenheit im Stadtrat als schärfster Kritiker von König entpuppt hatte und der Amtsinhaberin auch am Sonntag mit seiner Deutung des Wahlausgangs den Fehdehandschuh hinwarf: "Die Wahlen haben gezeigt, dass die Bürger, die Ilona König nicht mehr als Bürgermeisterin haben wollen, klar in der Mehrheit sind", sagte der BFB-Mann. Ob Moser mit dieser Einschätzung recht behält, darüber haben die Wähler in zwei Wochen zu entscheiden.

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