Königliche Belobigung

WAWERN. Seit 110 Jahren gibt es in der Saargemeinde eine Freiwillige Feuerwehr. Mit einem großen Festprogramm, Schau-Übungen und einem Schnelligkeitswettbewerb feierten die Wawerner ihre Wehr.

0rganisierte Brandbekämpfung ist allerdings in Wawern seit 140 Jahren belegt. Denn schon 1863 wurde durch die Amtsverwaltung Tawern eine Feuerspritze für die Gemeinden Kanzem, Tawern, Fellerich und Wawern beschafft, die in Tawern stationiert war. Ihre Feuertaufe bestanden Spritze und Spritzenmannschaft am 22. Oktober 1872, als bei einem Großbrand in Wawern binnen kurzer Zeit vierzehn Wohnhäuser, elf Scheunen und fünfzehn Ställe ein Raub der Flammen wurden. Nur mit Umsicht und Ausdauer konnte die Spritzenmannschaft Schlimmeres verhindern, wofür sie von der königlichen Regierung eine Belobigung erhielt.Im Frühjahr 1893 ging aus der Spritzenmannschaft die Freiwillige Feuerwehr hervor. Zudem wurden ein Gesellschaftsverein und ein Feuerwehrverein gegründet.Heute verfügen die Wawerner Wehrleute über eine zeitgemäße Ausrüstung, einen Tragkraftspritzenanhänger und ein Löschfahrzeug. Ausrüstung und Geräte sind in einem Gerätehaus untergebracht, das zum einhundertjährigen Bestehen der Feuerwehr eröffnet wurde."Finanziell nicht zu verkraften"

Dort befindet sich auch ein Schulungsraum für die neunzehn Feuerwehrleute der Gemeinde. Zum 110-jährigen Bestehen hatte sich eine große Schar von Gratulanten in Wawern eingefunden. Ortsbürgermeister Franz Zebe und Verbandsbeigeordneter Bernd Henter gratulierten ebenso wie Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Kurt Waschbüsch und der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Bernhard Klein. Sie alle lobten das uneigennützige und ehrenamtliche Engagement für die Gemeinschaft.Allerdings mache es angesichts leerer öffentlicher Kassen und der immer komplizierter werdenden Vorschriften und Anordnungen im Feuerwehrwesen fast keinen Spaß mehr, Feuerwehrmann zu sein, erklärte der Konzer Verbandsgemeindewehrleiter Werner Jakobs. "Es müssen immer neuere und teurere Geräte angeschafft und Normen erfüllt werden. Das können wir finanziell nicht mehr verkraften", meinte Jakobs und appellierte an die Feuerwehrleute, sich davon nicht entmutigen zu lassen undweiterhin für die Gemeinschaft Dienst zu leisten.In einer Ausstellung rund um das Feuerwehrhaus konnten die Besucher des Gründungsfestes feuerwehrtechnisches Gerät betrachten. Bei Schau-Übungen wurde ein solider Leistungsstand deutlich.

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