Kommt ein Vogel ...

SCHÖNDORF/WITTLICH. (hs/r.n.) Seltener Gast im Trierer Land: Der Seidenschwanz, der schöne Vogel des arktischen Nordens, ist in Schöndorf, Wittlich, Traben-Trarbach und auf dem Zeller Barl gesichtet worden.

Sonst im eisigen Sibirien beheimatet, sucht er für eine Weile Zuflucht an der Mosel. Denn was Menschen in den hiesigen Breiten kalt erscheint, ist für den Seidenschwanz eine sehr angenehme Witterung. Im Mittelalter glaubten die Menschen beim Anblick des Seidenschwanzes an böse Vorzeichen. Mit ihm brachten sie Krieg und Elend in Verbindung, da er nur in strengen Wintern erschien. Aus der Erfahrung wissen Ornithologen: Ein Seidenschwanz kommt selten allein, oft erscheinen sie in großen Schwärmen: Insgesamt sind 84 Tiere an der Mosel unterwegs. Helga Feltmann aus Gusterath hat ebenfalls rund 20 Exemplare des seltenen Vogels gesehen, in einem Baum in Schöndorf. Der Seidenschwanz gilt in Fachkreisen als Besonderheit, denn er erscheint nicht in jedem Winter in unserer Region. Man spricht von so genannten Invasionsjahren. Meist tauchen die Vögel im November auf, um im März wieder in den hohen Norden in die Brutreviere zu ziehen. Das Schöne beim Beobachten der Vögel: Sie haben kaum Scheu vor Menschen, weil sie in den endlosen Wäldern und Tundren keine Gelegenheit haben, schlechte Erfahrungen mit ihnen zu machen. Sogar mitten im Wohngebiet fühlen sie sich wohl, die verlockenden Beerensträucher haben es ihnen angetan.

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