Konfrontation ist wenig konstruktiv

Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt und der Freiheit, diese zu äußern. Zur Demokratie gehört auch, dass letzten Endes die Mehrheit entscheidet. Was allerdings von den meisten als positive Voraussetzung für ein politisches Miteinander gewertet werden dürfte, hinterlässt beim Beobachter des politischen Geschehens in Trassem einen negativen Beigeschmack.

Statt FWG und SPD hat seit der Kommunalwahl 2004 die CDU die Nase vorn - und das lässt sie die Opposition deutlich spüren. Ein in der Politik nicht unübliches Rollenspiel der "Mächtigen" auf der einen und der "Buhmänner" auf der anderen Seite hat sich etabliert. Eine Beschlussvorlage wird erörtert, man lässt ein wenig diskutieren, und wenn es zu bunt wird, lässt man abstimmen. FWG und SPD haben ohnehin keine Chance. Es mag ja etwas dran sein, dass mancher Einwand aus den Reihen der FWG und SPD vor dem Hintergrund ihrer Oppositionsrolle zu sehen ist. Wer dieses Verhalten jedoch ausschließlich darauf reduziert und die entsprechenden Personen als Blockierer und Miesmacher darstellt, macht es sich zu leicht. Zu Recht besteht die Opposition darauf, dass Beschlüsse in ihrer Gesamtheit schriftlich und für jeden jederzeit nachvollziehbar festgehalten werden. Auch der Wunsch, über die Entwicklung geplanter Projekte kontinuierlich im Rat informiert zu werden, sollte als Chance für eine möglichst konstruktive Zusammenarbeit begriffen werden. Und wer etwa nachhakt, wie es mit Folgekosten und haftungsrechtlichen Aspekten bei größeren Projekten aussieht, mag im Moment zwar ausbremsen, beweist aber, dass er weiter denkt als bis zum Ende der Wahlperiode. Alle Fraktionen im Trassemer Rat täten gut daran, ein wenig von ihrem offensichtlich verinnerlichten Rollenbewusstsein aufzugeben und sich aufeinander zu zu bewegen. s.windfuhr@volksfreund.de

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