Kordel feilt an seinem Zentrum

KORDEL. An drei Schwerpunkten soll das Kordeler Ortsbild verbessert werden: Eine Auffrischung von Grund auf erhält der Park am Altbach, völlig umgestaltet wird die Kyllwiese, und der marode Jägerzaun an der Bahnhofstraße soll einer stabilen Konstruktion weichen.

In seiner jüngsten Sitzung hatte der Ortsgemeinderat über die vom Ingenieurbüro Ernst ausgearbeitete Planung beraten und das rund 300 000 Euro teure Gesamtprojekt einstimmig beschlossen. Es trägt den gräulichen Titel "Attraktivierung des Ortskerns". Ein noch größeres Projekt wird der Umgestaltung des Parks vorausgehen: der Bau der dort geplanten Hochwasserschutzanlagen. Bauherren sind die Verbandsgemeindewerke Trier-Land. Die Arbeiten an den Anlagen sollen im September beginnen. Die wichtigsten Komponenten dieses Hochwasserschutzes sind ein unterirdisches Auffangbecken, ein Hochleistungs-Pumpwerk und ein Schaltwerk, für das oberirdisch am Rande des Parks ein eigenes Gebäude errichtet werden muss. Aussicht auf eine 60-prozentige Förderung

Bürgermeister Wolfgang Reiland von der Verbandsgemeinde Trier-Land sieht für die anschließende Neugestaltung des Parks und für die anderen beiden Projekte gute Chancen auf eine 60-prozentige Förderung aus dem Leader-Programm der EU. Reilands Rechnung für das 300 000 Euro umfassende Gesamtprojekt Park/Kyllwiese/Bahnhofstraße: Nach Abzug der 60-prozentigen Fördersumme und dem Anteil der Verbandsgemeindewerke bleiben für die Ortsgemeinde noch Kosten von rund 90 000 Euro. Im Gespräch mit dem TV erläuterte nun Ortsbürgermeister Medard Roth die Vorhaben: Der Park am Altbach erhält nach dem Einbau der größtenteils unterirdischen Hochwasserschutzanlagen eine optische Aufwertung. Dazu wird die befestigte Fläche vor dem Musikpavillon so erweitert, dass sie den Mühlsteinbrunnen mit einschließt. Er rückt dadurch aus Richtung Bahnhofstraße gesehen stärker ins Blickfeld. Die Wege werden neu gepflastert und im Südosten ist eine Spielecke mit Wipptieren für Kleinkinder vorgesehen. Hinzu kommen Fahrradständer, Bänke und Sitzgruppen mit Tischen sowie eine optische Abgrenzung des Parks durch Hecken. Die Autostellplätze vor dem Park an der Bahnhofstraße bleiben erhalten. Insgesamt sollen 155 000 Euro in den Park investiert werden. Auch die geplante Aufwertung der Kyllwiese, die auch als Kirmesplatz genutzt wird, steht in Zusammenhang mit einer anderen Baumaßnahme: Im nächsten Jahr wird der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) den begonnen Ausbau der L 43 nach Daufenbach im unteren Teil entlang der Kyllwiese fortsetzen. Durch den Ausbau wird sich das Fahrbahnniveau verändern, was wiederum den Bau einer neuen Einfahrt hinunter zum Wiesengelände ermöglicht. Vorgesehen sind eine sechs Meter breite Asphaltzufahrt und eine auf zwei Meter verbreiterte Treppe neben dem ehemaligen Wasserbehälter-Häuschen. Pavillon und Sandstein-Sitzmauer

Auf dem Dach dieses Baus entsteht ein kleiner offener Pavillon aus Stahl- und Holz. Die Beton- und Gartenmauern entlang der Straße werden abgebrochen und durch eine Wiesenböschung mit einer Sitzmauer aus Sandsteinblöcken ersetzt. Die im Norden des Geländes stehende Kastanienreihe wird im Süden durch fünf weitere Kastanien ergänzt. Die vorhandene Uferbepflanzung soll ausgedünnt werden, um den Blick auf Kyll, Brücke und Altbacheinmündung zu verbessern. Außerdem wird an einem Abschnitt des Ufers eine Abstufung aus Sandsteinblöcken gebildet, die als Anlegehilfe für Kanus als auch als Sitzgelegenheit am Wasser dient. Die Gestaltung der Kyllwiese ist mit rund 100 000 Euro veranschlagt. Etwa 45 000 Euro wird die dritte Maßnahme kosten: Der rund 200 Meter lange, völlig marode Jägerzaun zwischen Gleisen und Bahnhofstraße soll durch ein Stahlgeländer ersetzt werden. Das Geländer könnte an Sandsteinpfeilern befestigt werden, wenn dies im Kostenrahmen bleibt - ansonsten kämen als Alternative Stahlpfosten in Betracht. Alle Maßnahmen lassen sich frühestens im kommenden Jahr realisieren. Zunächst sind die Verbandsgemeindewerke mit dem Hochwasserschutz am Zug.

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