Kritik an den Plänen für die geplante Steinbrucherweiterung

Taben-Rodt/Trier · Der Steinbruch der Johann Düro GmbH und Co. KG in Taben-Rodt soll von 30 auf 38 Hektar erweitert werden. Das sehen die Pläne vor, die ab Montag für einen Monat bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg sowie bei der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg von Bürgern eingesehen werden können.

 Das Loch im Hang soll größer werden: Die Düro-Werke wollen den Steinbruch bei Taben-Rodt erweitern. Foto: Privat

Das Loch im Hang soll größer werden: Die Düro-Werke wollen den Steinbruch bei Taben-Rodt erweitern. Foto: Privat

Foto: (h_sab )

Taben-Rodt/Trier. Der Steinbruch der Firma Johann Düro GmbH und Co. KG in Taben-Rodt soll um knapp zehn Hektar auf dann rund 38 Hektar erweitert werden. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmen bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg gestellt.
Ab Montag, 3. August, können Bürger die Unterlagen in der Kreisverwaltung in Trier sowie bei der Verbandsgemeindeverwaltung einen Monat lang (bis 2. September) während der Dienstzeiten einsehen.Tiere umsiedeln


Damit der Abbau wie geplant möglich ist, müssen eine Blockschutthalde (eine große Ansammlung von Steinblöcken) versetzt sowie besonders geschützte Tiere umgesiedelt werden. Zur Frage, welche Tiere und Pflanzen dort geschützt werden sollen, wollte die Kreisverwaltung bis zur Offenlegung der Anträge keine Angaben machen. In ihrer Antwort auf eine TV-Anfrage verweist Thomas Müller, Pressesprecher des Kreises, auf die Antragsunterlagen, die aber erst ab Montag zugänglich gemacht werden dürfen.
Max Pescher, der Sohn des Geschäftsführers der Johann Düro GmbH und Co. KG, Michael Pescher, erklärt, dass die Ausweitung des Steinbruchs nötig sei, um dem Markt auch künftig "hochwertige Qualitätsbaustoffe" anbieten zu können.
"Die aus dem Quarzit gewonnenen Körnungen können aufgrund der hohen Gesteins- und Bearbeitungsqualität etwa als Gleisschotter im Bahnbau oder als Mineralstoff für Asphaltmischgut verwendet werden." Im Gegenzug würde eine Gesteinsformation, die den Steinbruch vom Saartal abgrenzt, erhalten bleiben. Außerdem wolle man den aufgelassenen Steinbruch am Wehrberg renaturieren.
Kritik an der Ausweitung des Steinbruchs kommt von der Bürgerinitiative in Taben-Rodt, die sich gegen den ebenfalls geplanten Bau einer Asphaltmischanlage auf dem Betriebsgelände des Steinbruchs wehrt (der TV berichtete zuletzt am 17. April). Peter Grasmück, Mitglied im Vorstand dieser Bürgerinitiative sagt: "Im Steinbruch soll das Futter für die beabsichtigte Asphaltproduktion gewonnen werden." Er kritisiert, dass naturschutzrechtliche Vorgaben außer Kraft gesetzt werden sollen und sich wirtschaftliche Interessen durchsetzen könnten.
Der Kreis und Max Pescher legen Wert darauf, dass die beiden Projekte Erweiterung des Steinbruchs sowie der geplante Bau einer Asphaltmischanlage unabhängig voneinander zu beurteilen sind. Mit einer Entscheidung im Genehmigungsverfahren für die Mischanlage sei aber vor Herbst nicht zu rechnen, sagt Müller.
Bürger und Naturschutzverbände können bis Mittwoch, 16. September, bei der Kreisverwaltung oder der Verbandsgemeindeverwaltung Einwendungen gegen die Erweiterung des Steinbruchs erheben. Damit diese im weiteren Verfahren berücksichtigt werden, müssen sie leserlich geschrieben und begründet sein. Zudem muss der Einwender seinen Namen und seine Adresse angeben. Eine öffentliche Erörterung der Einwände ist - falls nötig - für Montag, 21. September, 14 Uhr, im Sitzungssaal der Kreisverwaltung Trier-Saarburg geplant. itzExtra

Die Firma Düro wurde 1877 gegründet. Zunächst hat sie in mehreren Steinbrüchen auf der rechten Saarseite zwischen Mettlach und Taben-Rodt Quarzit abgebaut. Seit den 1950er Jahren konzentriert sich der Abbau auf den Steinbruch in Taben-Rodt. Die Familiengruppe Pescher aus Wuppertal hat das Unternehmen 1990 übernommen. Zurzeit beschäftigt die Johann Düro GmbH und Co. KG in Taben-Rodt 35 Mitarbeiter und vier Auszubildende. itz

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