"Kritik ohne Kompetenz"

TRIER. Ist der Flugplatz Bitburg eine Luftnummer oder eine Erfolgsgeschichte? Diese Frage provoziert einen zentralen Konflikt zwischen den beiden großen Kreistagsfraktionen. Während die SPD harte Kritik äußert, sieht CDU-Chef Rudolf Müller "Raum für eine optimistische Prognose" und kritisiert die Kritiker.

Der Landkreis Trier-Saarburg gehört der im Mai 2002 gegründeten Flugplatz Bitburg GmbH als Gesellschafter an. Derzeit steht die Frage im Raum, ob das auch nach 2007 so bleibt. Die SPD hatte die Entwicklung der GmbH im Kreistag hart kritisiert und Verbesserungen gefordert, auch die Grünen ließen sich ihren Unmut deutlich anmerken (der TV berichtete). Die FWG hält sich noch zurück, will aber ebenfalls bis 2007 Fortschritte sehen. Nur die CDU-Kreistagsfraktion ist mit der bisherigen Entwicklung des Flugplatzes Bitburg, dessen internationale "Airshow" am Wochenende tausende Besucher angelockt hat, offenbar zufrieden. Ihr Vorsitzender Rudolf Müller zeigt im Gespräch mit dem TV viel Optimismus. "Gute Entwicklungsansätze auf dem dornigen Weg zu einem Regionalflugplatz" sieht die CDU-Fraktion im Kreistag Trier-Saarburg, betont Müller. Der Verkehrslandeplatz Bitburg sei unter Sichtflugbedingungen im März 2003 in Betrieb genommen worden. "Seitdem wurden das zentrale Towergebäude grundlegend saniert und die räumliche und personelle Voraussetzung für feste Betriebszeiten des Verkehrslandeplatzes geschaffen", erklärt der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.Genehmigungsverfahren läuft noch

Deshalb sei die Anzahl der Flugbewegungen stark angestiegen. "Das Antragsverfahren zur Genehmigung, den Flugbetrieb nach Instrumentenflugregeln bei Tag und Nacht durchführen zu dürfen, wird zurzeit fortgesetzt", so Müller. Dazu sei aber noch ein Ausbau der technischen Ausstattung des jetzigen Verkehrslandeplatzes notwendig. "Nach Auffassung der CDU-Fraktion ist es noch viel zu früh, den Stab über das Projekt zu brechen, wie das die Sprecher von SPD und Grünen im Kreistag Trier-Saarburg getan haben", findet der CDU-Chef im Kreistag. Vielmehr gebe die bisherige Entwicklung genügend Raum für eine durchaus optimistische Prognose. Die ehemalige Bitburger Air-Base habe sich nämlich zum boomenden Industrie-, Gewerbe- und Freizeitpark entwickelt. Auch "flugaffine" Unternehmen, die zur Herstellung ihrer Produkte oder Vermarktung ihrer Dienstleistungen eine funktionierende Flughafenstruktur und Logistik benötigen, habe man bereits ansiedeln können. Erst die Erteilung einer Flugbetriebsgenehmigung für Flieger über 14 Tonnen wird die Möglichkeit von Luftfrachtverkehr auf dem Flugplatz Bitburg eröffnen. "Das Fehlen eines solchen Verkehrs momentan zu kritisieren, zeugt nur von mangelnder Kompetenz der Kritiker", sagt Rudolf Müller.

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