Krönung im Kaisersaal

DETZEM. In der Verbandsgemeinde Schweich wird am 29. Juni ein neuer Bürgermeister gewählt. Erster Kandidat ist der Amtsinhaber. Er bekam ein eindrucksvolles Votum.

 Anfang 2004 läuft die Amtszeit von Berthold Biwer ab. Der Bürgermeister möchte weitere acht Jahre dran hängen.Foto: Clemens Beckmann

Anfang 2004 läuft die Amtszeit von Berthold Biwer ab. Der Bürgermeister möchte weitere acht Jahre dran hängen.Foto: Clemens Beckmann

Das Ambiente passte. "Könnte es einen besserer Saal für die Wahl des CDU-Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Schweich geben, als den Kaisersaal in Detzem", fragte Detzems Ortsbürgermeister Hans-Peter Hoffmann stolz. Die Umgebung erwies sich des Anlasses würdig. Der CDU-Gemeindeverband krönte seinen Kandidaten für die Wahl am 29. Juni. Amtsinhaber Berthold Biwer erhielt 66 der abgegebenen 67 Stimmen. CDU-Vorsitzender legt Messlatte sehr hoch

Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Warum auch! "Wir können uns glücklich schätzen, einen Mann wie Berthold Biwer zu haben", sagte Parteifreund Hans-Peter Hoffmann. Die gleichen Worte nahm Beigeordneter Erich Bales in den Mund. "Wir brauchen einen guten Bürgermeister. Berthold Biwer hat bewiesen, dass er einer ist", sagte Gemeindeverbandsvorsitzender Arnold Schmitt. Schmitt legte die Messlatte extrem hoch. "65 Prozent plus X im ersten Wahlgang." "Berthold, Du bist unser Mann", sprach auch Josef Schmitt, Ortsbürgermeister von Longuich, dem Kandidaten vollstes Vertrauen aus. "Die Verbandsgemeinde Schweich genießt im Kreis einen hervorragenden Ruf", lobte CDU-Kreisvorsitzender Günter Schartz. Unterstützung erfährt Biwer auch von der Jungen Union. Vorsitzende Alexandra Wagner berichtete von einer Episode bei Happy Mosel. Landrat Richard Groß sei einem Pulk an Radlern vorangefahren. Berthold Biwer sei dagegen an ihrer Seite geblieben. Und zwar mit den Worten: "Da wo wir sind, ist vorne." Bei so viel Zustimmung hätte es einer Rede des Kandidaten gar nicht bedurft. Es gab sie trotzdem, denn zur Kandidatur des Amtsinhabers gehört eine Bilanz der bisherigen Amtszeit. "Ich bin damals nicht mit Versprechungen angetreten", blickte Biwer auf den Beginn seiner ersten Schaffensperiode im Jahr 1996 zurück. "Einiges ist uns aber gelungen", sagte er. Biwer zielte in erster Linie auf die Finanzen ab: "Die Verbandsgemeinde-Umlage ist die mit Abstand niedrigste im Kreis." Auch die Preise für Wasser und Abwasser lägen im Vergleich auf günstigem Niveau. Auf gutem Weg sieht Biwer die VG auch in den Bereichen "Dorferneuerung", "Schule" und "Tourismus". Auch die Verwaltung könne sich sehen lassen. Biwer sprach von "positiver Veränderung". Biwer lobt gute politische Kultur

Schwierig sei die Situation im Weinbau. Mit dem Modellprojekt "Flächenmanagement" habe die VG aber schnell reagiert. Biwer band auch die übrigen politischen Kräfte in die Bilanz ein. "Es gibt eine gute politische Kultur. Ich will kein Parteiengezänk." Ausfluss sei eine "hervorragende Sachpolitik". Er sei kein Mann der großen Töne, wolle eher im Stillen helfen, sagte Biwer. Aber auch er müsse mal laut werden. Zum Beispiel bei der geplanten Agrarverwaltungsreform und der von Regierungsseite vorgenommen Abstufung der VG zur "weinbaulichen Diaspora". Biwer: "Wo sind wir denn? Es gibt hier hervorragende Weinbaubetriebe. Wir dürfen uns nicht so viel gefallen lassen!" Auf Wahlkampftour bei den Neubürgern

Wie wird er den Wahlkampf führen? "Das hängt auch davon ab, was an anderen Kandidaten kommt", sagte Biwer dem Trierischen Volksfreund . Der Amtsbonus könne hilfreich sein: "Aber man darf nicht glauben, es sein kein Wahlkampf nötig." Den will er vor allem bei den vielen Neubürgern führen. Biwers Schlusswort: "Ziel ist es, dass die Verbandsgemeinde Schweich auch in acht Jahren vorne ist. Ich bin gerne bereit dabei mitzuhelfen."

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