Kleine Ursache - große Wirkung: Das beißend riechende Gas entwich durch einen Haarriss in der Leitung einer Großkühlanlage, die erst vor vier Tagen installiert worden war. Gegen 23.10 Uhr hatten Mitarbeiter den Geruch festgestellt und sofort die Feuerwehr alarmiert. Als erste trafen Wehren aus der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land an der Schadensstelle ein. Deren Sprecher Stephan Roth: "Der Raum war total mit Ammoniak vernebelt und auf dem Boden bildeten sich Lachen. Der Versuch, den Raum durch Wasserdampf zu belüften, scheiterte, da ständig weiteres Gas austrat." Mit Spezialgerät der Trierer Berufsfeuerwehr konnte das Leck unter der dicken Isolationsschicht des Rohres schließlich geortet werden. Doch die herkömmlichen Abdichtungsmittel der Feuerwehr versagten wegen der extremen Kälte der Leitung. Erst mit Hilfe einer Rohrschelle der VG-Werke Trier-Land ließ sich der Gasaustritt gegen 4.30 Uhr stoppen. Vier Firmenmitarbeiter klagten über Unwohlsein und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Für die weiteren Beschäftigten blieb es bei einer ambulanten Untersuchung am Notarztwagen. Zum Einsatz kamen der Gefahrstoffzug des Kreises Trier-Saarburg, die Feuerwehren der VG Trier-Land, die Berufsfeuerwehr Trier, die Feuerwehr Schweich, das DRK Ehrang und der MHD Welschbillig. Am Ort waren außerdem die Gewerbeaufsicht, Vertreter der Berufsgenossenschaft und Experten des Herstellers der Kühlanlage. Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Angaben der Feuerwehr zu keiner Zeit. Von dem Gasaustritt waren nur die Räume der Kühlanlage betroffen. Gegen 14 Uhr am Freitag gab die Gewerbeaufsicht die reparierte Anlage wieder frei. Die Ursache steht noch nicht fest. Ammoniak (NH3) ist ein farbloses Gas mit beißendem Geruch. Der wichtige Grundstoff der organischen Chemie wird auch als Kälteerzeuger in Kühlanlagen verwendet. Es wirkt in höheren Konzentrationen ätzend auf Haut und Schleimhäute und führt zu Reizhusten und Brechreiz.