Lagerleben ist hart

LEIWEN. Als der ehemalige Seelsorger des Ortes, Franz Kenez, 1980 das erste Jugendzeltlager ins Leben rief, konnte er nicht ahnen, wie erfolgreich seine Initiative sein würde. In diesem Jahr nahmen über 100 Mädchen und Jungen daran teil.

Der in Ungarn geborene Pfarrer, der im Trierer Mutter-Rosa-Altenzentrum lebt, hat seine Idee an die Pfarrjugend weitergegeben. Sie hat bis 1994 unter der wechselnden Führung von Diakon Hermann Stoffel, Dieter Burdenski und danach Bernd Forster das Vorhaben immer weiter ausgebaut. Seit 1995 haben Herbert Lex und seine 30 Betreuer aus der Pfarrjugend die Verantwortung für ein geordnetes und erfolgreiches Lagerleben übernommen. Lex: "Inzwischen haben wir unsere Ausrüstung dafür komplettieren können und den Teilnehmerkreis erweitert." Heimweh soll keine Chance haben

In den ersten Jahren durften unter der Leitung von Pastor Franz Kenez - er besucht die Jugend immer noch jährlich im Zeltlager - nur 50 Jungs am Zeltlager teilnehmen. Inzwischen ist der Teilnehmerkreis auf über 100 deutlich gewachsen, und die Mädchen des Ortes dürfen auch inzwischen dabei mitmachen. Zwischen neun und 16 Jahre sind sie alt und können zehn Tage im Kreise der Gleichgesinnten genießen. "Lagerleben ist ein hartes Leben", hatte Pastor Kenez in den ersten Jahren immer gesagt und damit insbesondere das Heimweh einzelner Teilnehmer angesprochen. Damit dieses Heimweh nicht zu stark wird und alle sinnvoll beschäftigt sind, lassen sich Herbert Lex und seine Betreuer seit Jahren besondere Programmpunkte einfallen. Da werden zum Beispiel vorab neue Spiele ausprobiert oder Wege für Nachtwanderungen und Orientierungsläufe erkundet. Für die Betreuer beginnen die Vorbereitungen mit Besprechungen und Gruppenleitersitzungen für das kommende Zeltlager bereits unmittelbar nach dem Abschluss des vorangegangenen. Lex: "Zurzeit suche ich schon wieder nach einem geeigneten Platz für das zehntägige Zeltlager 2006. Der Weg wird uns voraussichtlich nach Losheim führen." Für die Betreuer - die wenigsten bekommen dafür Sonderurlaub - beginnt das Zeltlager bereits zwei Tage vor dem Einzug der Jugendlichen. Dann haben die jungen Leute mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren beim Aufbau von 20 Mannschaftszelten, dem Gruppen- und dem Küchenzelt alle Hände voll zu tun. Das eingespielte Team baut zusätzlich Regale auf, stellt den Gasherd und den Kühlschrank auf und schließt die Wasser- und Stromversorgung an. "Wir wollen völlig unabhängig sein. Deshalb werden wir von einigen Frauen aus Leiwen unterstützt. Sie kaufen nach gemeinsamen Besprechungen für uns ein und kochen für alle Lagerteilnehmer", sagt Herbert Lex. Für die Kinder stehen aber nicht nur Spiel und Spaß auf dem Programm. "Sie sollen auch Verantwortung tragen, auf Sauberkeit achten und Lagerdienste übernehmen", ist aus der Runde zu hören. Das "Kenez-Zeltlager", so haben die Betreuer es zum 60. Priesterjubiläum des Gründers getauft, ist von Erfolg gekrönt. So gab es dafür nicht nur den Jugendpreis des Landkreises Trier Saarburg für ehrenamtliches Engagement sondern die Pfarrjugend, die monatlich Aktivitäten im Ort anbietet, konnte im Jahre 2001 sogar Spielwaren, Tische und Stühle im Gesamtwert von 8000 Mark in den Kosovo bringen lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort