Land fördert Burgweg

Saarburg · Der Stadtrat hat auf seiner Schnellsitzung am Donnerstag entschieden, dass in den Haushalt 2014 der Stadt eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 215 000 Euro aufgenommen wird. Das Geld wird für die Anlage des geplanten Rundwegs um die Burg gebraucht.

Saarburg. Wer vom Saarufer im Stadtteil Niederleuken auf die Saarburg will, braucht einen guten Orientierungssinn oder ein Navigationsgerät. Der parallel zum Staden verlaufende Hochwasserweg ist teilweise nicht begehbar. Von der Glockengießerei aus sucht man vergeblich nach einem Pfad, der auf die Burg führt. Was im Mittelalter noch ein Vorteil war, ist inzwischen ein Nachteil. Denn Touristen und Gäste wissen oft nicht, wie sie zur Burg finden, zumal der Steig von der evangelischen Kirche zum Burghof für viele wegen der vielen Treppenstufen auch beschwerlich ist.
"Mit dem Rundweg wollen wir die Burg besser erlebbar machen", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Ihm geht es darum, dass die imposante Burgruine auf dem Burgberg umwandert werden kann. "Das eröffnet sicherlich auch viele neue Perspektiven auf die Anlage."
Beschlossen wurde das Projekt vom Bauausschuss bereits im März. Der Rundweg soll vom Staden, vom Stadtteil Niederleuken und von der Innenstadt aus erreichbar sein. Ursprünglich war die Umsetzung des Vorhabens für das Haushaltsjahr 2015 geplant. Kosten soll der Rundweg etwa 215 000 Euro.
Da die Stadt den Betrag aber nicht alleine stemmen kann, hat sie beim Land einen Zuschuss beantragt. Den hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Nord (ADD) Mitte Mai bewilligt. Demnach will das Land das Vorhaben mit 55 Prozent der Gesamtnettokosten fördern, wenn die Stadt bis Ende des Jahres die Investition nachweist. Das Geld fließt aus Leader-plus-Mitteln (Extra) zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum.
Die Ausschreibung der Arbeiten soll in den nächsten Tagen folgen. Laut Kostenschlüssel zahlt das Land circa 99 000 Euro, die Stadt knapp 116 000 Euro. Alle Mitglieder der beiden Fraktionen im Stadtrat stimmten für das Projekt. Zurzeit laufen noch umfangreiche Hangsicherungsarbeiten. "Der Berg ist in Bewegung. Um die Anlieger im Staden vor herunterfallendem Geröll zu schützen, sind seit dem Frühjahr auch Fangzäune im Hang aufgestellt worden", sagt Dixius. Die Trasse für den Burgweg ist dabei schon zum Teil vorbereitet worden. In den kommenden Tagen soll auch das Baugerüst an der Saarburg abgebaut werden. Aber nur für kurze Zeit, denn die Renovierung des Baudenkmals ist noch nicht abgeschlossen.Extra

Leader ist die Abkürzung für "Liaison entre Actions de Dévelopement de l‘Economie Rurale" (wörtlich aus dem Französischen übersetzt: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Es handelt sich um eine Initiative der Europäischen Union zur Förderung und Entwicklung der ländlichen Regionen in Europa. Grundsätzlich werden die Mittel über das Land bewilligt. Ein weiterer Teil der Mittel fließt über Lokale Arbeitsgruppen (LAG) an regionale Vorhaben, in den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Trier-Land ist die LAG Moselfranken zuständig. itz

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