Langer Nachhall in St. Laurentius

Immer wieder wartet die Saarburger Pfarrgemeinde St. Laurentius mit außergewöhnlichen Konzerten auf. Die jüngste Veranstaltung dieser Art in der Laurentius-Kirche hat ganz sicher das Prädikat "besonders hörenswert" verdient. Angetreten war der aus dem saarländischen Nennig stammende Sven Kiefer mit seinem Marimbafon.

 Sven Kiefers virtuose Spieltechnik und der außergewöhnliche Klang der Marimba begeisterten rund 150 Zuhörer in Saarburgs Laurentius-Kirche. TV-Foto: Hermann Pütz

Sven Kiefers virtuose Spieltechnik und der außergewöhnliche Klang der Marimba begeisterten rund 150 Zuhörer in Saarburgs Laurentius-Kirche. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. Die Entscheidung, eine Stunde des Abends lieber auf einer harten Kirchenbank als im bequemeren Fernsehsessel zu verbringen, hat wohl keiner der rund 150 Zuhörer, die in die Saarburger Pfarrkirche St. Laurentius gekommen waren, bereut. Im Gegenteil: Das, was der aus dem saarländischen Nennig stammende Musiker Sven Kiefer auf seinem Marimbafon "veranstaltete", sorgte für ein außergewöhnliches, gleichfalls seltenes Hörerlebnis. Denn die Marimba (so lautet die Kurzbezeichnung für das Instrument) gehört nicht unbedingt zu den populärsten Klangerzeugern. Wie bei ihrem "kleinen Bruder", dem Xylofon, werden die Töne durch das Anschlagen von Klangkörpern aus Holz erzeugt, wenngleich die Marimba wesentlich voller klingt.Allerdings ist ein Instrument nur so gut wie der, der es "bedient". In Sven Kiefer hatte sich ein Musiker angekündigt, der sein Handwerk beherrscht. Er hat am Konservatorium für Musik der Stadt Luxemburg studiert und ein weiteres Studium am Königlichen Konservatorium von Den Haag mit Auszeichnung abgeschlossen. Kiefer arbeitete in den vergangenen Jahren mit Orchestern und Ensembles auf internationaler Ebene und unter namhaften Dirigenten zusammen. Seit 1998 ist der Musiker als Lehrbeauftragter im Bereich Schlagzeug und Drumset an der Musikschule "Union Grand-Duc Adolphe" in Luxemburg tätig.Gedichte zwischen die Lieder gestreut

Während seines rund einstündigen Konzerts in Saarburg demonstrierte Sven Kiefer eindrucksvoll, was mit einer Marimba machbar ist. Melodiebetonte, getragene Stücke, die durch den langen Nachhall in dem großen Gotteshaus erst richtig zur Geltung kamen, wechselten sich mit rhythmischen Liedern ab. Dabei geizte Kiefer nicht damit, seine technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Erstaunt stellte mancher Konzertbesucher fest, dass es offenbar möglich ist, mit bis zu sechs Schlägeln eine Marimba zu bearbeiten. Zwischen die Lieder streute Myriam Oth Gedichte, die von Schmerz und Trauer, aber auch von der Liebe und von Träumen handelten - passend zur Musik und zum Titel der Veranstaltung: "Das Leben ist ein Traum - Das Leben ist eine Sinfonie". Fazit: Der Konzertabend mit Sven Kiefer und seinem Marimbafon war ein Erlebnis, das bei dem einen oder anderen für bleibende Eindrücke gesorgt hat. Manchmal lohnt es sich eben, zumindest für eine Stunde den Fernsehsessel mit einem weniger bequemen Sitzmöbel - in diesem Fall eine Kirchenbank - zu tauschen.

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