Lauter kleine Franzosen in Saarburg

Das Gymnasium Saarburg springt auf den Zug der bilingualen Ausbildung auf: Ab dem neuen Schuljahr wird es mindestens eine fünfte Klasse geben, die als zweisprachige startet und zunächst für zwei Jahre zusätzlichen Französisch-Unterricht erhält. Ab Klasse sieben kommt der Fach-Unterricht in der Fremdsprache hinzu.

Saarburg. Das Saarburger Gymnasium ist für seine Aktivitäten auf unterschiedlichen thematischen Feldern bekannt.Mit einem neuen Angebot kann Schulleiter Rainer Kramer nun den Eltern gegenübertreten, die ihre Kinder in diesen Tagen für die fünfte Klasse anmelden. Definitiv wird die Schule nach Auskunft Kramers nach den Sommerferien mit einem bilingualen Zweig loslegen. "Wir sind sehr lange schon dran, diese Idee umzusetzen", sagt Kramer. "Schließlich bieten wir bereits seit 1989 Französisch als erste Fremdsprache an."Grundschule Wincheringen setzt Konzept ebenfalls um

Zweisprachige Angebote in Kindergärten und Grundschulen hätten in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Mit dem Projekt der bilingualen Grundschule in Wincheringen, die ebenfalls nach den Sommerferien startet, sei in der unmittelbaren Umgebung ein zusätzlicher Anreiz geschaffen worden, diese Ausrichtung am Gymnasium fortzuführen. "Es macht keinen Sinn, solche Angebote in Kindergärten und Grundschulen zu machen und sie dann auf höherer Stufe nicht fortzuführen", sagt Kramer. Stetig mehr Eltern hätten seit etwa eineinhalb Jahren nach einem zweisprachigen Zweig nachgefragt. Am Gymnasium Saarburg werde ein Konzept des Landes umgesetzt. Demnach beginnen interessierte Sextaner in einer eigenen Klasse mit Französisch, haben jedoch von Beginn an bis zu zwei Wochenstunden mehr als ihre Mitschüler in der "normalen" Französisch-Klasse. "In diesem zusätzlichen Unterricht steht ,communication' auf dem Lehrplan", erläutert Fachkonferenz-Leiterin Carolin Afflerbach. "Auf spielerische Weise sollen die Kinder an die Sprache herangeführt werden."Ab Klasse sieben kommt der Fach-Unterricht in der Fremdsprache hinzu. Erdkunde oder Geschichte lernen die Schüler bei einer zusätzlichen Wochenstunde in deutscher und französischer Sprache. Ab dem neunten Schuljahr kommt ein weiteres gemeinschaftskundliches Fach bilingual hinzu. Bis zu zwei Stunden mehr pro Woche werden hierfür angesetzt.Adäquate Ausbildung durch qualifiziertes Personal

"Diese zusätzlichen Unterrichtsstunden werden wir am Vormittag unterbringen", sagt Kramer. Vermittelt werden die Fächer ausschließlich von Fachkräften - entweder von einem Muttersprachler mit der entsprechenden Fächerkombination, oder von einem Fachlehrer mit bilingualer Zusatz-Ausbildung. Außer Carolin Afflerbach kommen dafür momentan in Saarburg keine weiteren Kollegen infrage. "Wir sind mit Nachdruck auf der Suche und im Auswahlverfahren, haben bis zum richtigen Start in Stufe sieben zum Glück ja noch zwei Jahre", sagt Kramer. Die Nachfrage von Eltern-Seite sei groß, versichert er: "Eine konkrete Zahl kann ich noch nicht nennen, weil wir im Moment täglich Gespräche mit Eltern wegen der Einschulung führen. Mindestens eine Klasse kriegen wir aber ganz sicher zusammen."

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