Leistungssport im Abendkleid

KONZ. Tanzen ist eine mitunter schweißtreibende Angelegenheit – das wissen vor allem jene, die das Ganze als Leistungssport betreiben. Rund 30 Paare aus ganz Deutschland trafen sich in Konz zu einem Wettkampf. Eingeladen hatte die Tanzsportabteilung des Turnvereins Germania Trier.

Wohl fast jeder, der es schon einmal versucht hat, weiß: Tanzen macht Spaß. Einerseits bietet es die Gelegenheit, dem durch schmissige Musik ausgelösten Bewegungsdrang nachzugeben, andererseits schafft es - sofern paarweise ausgeführt - eine Plattform, um Kontakte zum anderen Geschlecht zu knüpfen. Zudem ist das Tanzen in seinen verschiedenen Varian-ten Bestandteil zahlreicher gesellschaftlicher Ereignisse - von der Hochzeit über die Dorfkirmes bis hin zum Diskoabend. Dabei sieht wohl die Mehrheit das rhythmische Bewegen zur Musik in erster Linie als schmückendes Beiwerk. Dennoch: Mit entsprechendem Körpereinsatz kann das Ganze durchaus eine schweißtreibende Angelegenheit sein. Das wissen vor allem jene, für die Tanzen weitaus mehr ist als bloße Unterhaltung.Ein wenig Wiener Flair

Mindestens einmal pro Jahr organisiert die Tanzsportabteilung "Blau-Weiß" des Turnvereins Germania Trier ein offenes Turnier für Amateure. Jüngst trafen sich in der Mehrzweckhalle des Schul- und Sportzentrums in Konz rund 30 Paare aus ganz Deutschland, um sich zu messen. Dabei täuschten die langen, eleganten Kleider der Damen und die strengen, schwarzen Anzüge der Herren ein wenig über das hinweg, worum es eigentlich ging: um harten Wettkampf. Von Ballsaal-Atmosphäre war in der Sporthalle ohnehin kaum etwas zu spüren. Allenfalls die Musik erinnerte ab und zu an den Wiener Opernball. Auf dem Programm standen langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow-Foxtrott und Quickstepp - im Fachjargon als "Standard-Tänze" bezeichnet. Getrennt nach Leistungsklassen und Altersgruppen, hatten die Wettkampfteilnehmer ihr Können unter Beweis zu stellen. Eine fünfköpfige Jury richtete ihr Augenmerk im Wesentlichen auf Takt, Musikalität, Balance und die Koordination der Bewegungsabläufe. Zumindest für den ungeübten Beobachter schien das kein leichtes Unterfangen zu sein, denn die eleganten Bewegungen auf dem "Parkett" wirkten nahezu perfekt. Während der teils nur wenige Minuten dauernden Durchgänge war hin und wieder verhaltener Applaus vom offensichtlich fachkundigen, rund 100-köpfigen Publikum zu hören. Am Ende stand die Bewertung durch die Juroren. "Die Platzierungen sind für die Paare sehr wichtig - in erster Linie natürlich im Hinblick auf das Turnier", erklärte Kerstin Klein von der Tanzsportabteilung "Blau-Weiß". "Allerdings ist das erfolgreiche Abschneiden auch entscheidend, wenn es darum geht, in eine höhere Leistungsklasse zu wechseln." In naher Zukunft können sich besonders ambitionierte Tanzsportler mit den Besten ihres Fachs auf Landesebene messen. Denn: "Wenn alles klappt, richten wir im kommenden Jahr die Landesmeisterschaften für Senioren aus", sagt Klein.Die Ergebnisse Turniers im Einzelnen: Hauptgruppe C-Klasse: Frederic Geber und Sabrina Lauer (TSC Melodie Saarlouis); Hauptgruppe II D-Klasse: Henning und Iris Pernat (TSC Melodie Saarlouis); Hauptgruppe II C-Klasse: Dirk Theisen und Sarah Küchler (TSC Royal Bonn); Senioren II B-Klasse: Jürgen und Gabriele Zipp (TSC Neuwied); Senioren I C-Klasse: Guy und Barbara Wiesen (TSC Treviris Trier 1986); Senioren I B-Klasse: Raimund und Marita Fischer (TSG Blau-Gelb der UHG Wahn, Köln); Senioren I A-Klasse: Andreas und Heike Wicht (TSC Schwarz-Silber Trier); Senioren I S-Klasse: Thomas und Ingrid Weirich (TSC Treviris Trier 1986); Hauptgruppe A-Klasse: Stephan Herrmann und Ekaterine Lysenko (TG Grün-Gold Saarbrücken).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort