Leistungssport und Viez im Stroh

ZEMMER-SCHLEIDWEILER. Lautstarke Anfeuerungsrufe eines begeisterten Publikums haben die Mannschaften beim 13. Schleidweilerer Strohballenrollen zu Höchstleistungen getrieben.

Rund 130 Kilo schwer sind die Rundstrohballen, und sie haben einen Durchmesser von eineinhalb Metern - wahrlich keine Kleinigkeit. Entsprechend anstrengen mussten sich die Mannschaften beim 13. Schleidweilerer Strohballenrollen, um ihre "Spielgeräte" als Erste über die Ziellinie zu rollen. Ausgeklügeltes Wertungssystem

Ein ausgeklügeltes Wertungssystem hatten sich Friedrich Mick und sein Organisationsteam einfallen lassen, um für Gerechtigkeit beim Wettbewerb zu sorgen. Da wurden nach der halben Renndistanz beispielsweise Ballen und Bahn getauscht, um keine Mannschaft zu benachteiligen. Für Frühstarts oder nicht ganz erreichte Ziellinien hagelte es Strafsekunden. Doch solche "Bestrafungen" taten dem Spaß an der Sache keinen Abbruch. Unter ordentlichem körperlichen Einsatz rollten die Teilnehmer ihre Ballen nach dem Startruf "Lasst die Strohballen rollen!" über eine Strecke von viermal 25 Metern. Dem unbedarften Zuschauer offenbarten sich beim Kampf der Sportler gegen das Naturprodukt Stroh ungeahnte Schwierigkeiten. So war nicht allein das Erreichen eines ordentlichen Tempos ein Problem. Viel schwerer war für einige Mannschaften die Lenkung ihres plumpen "Sportgeräts". Lediglich der Einfassung der Rennbahn mit weiteren - eckigen - Strohballen war es zu verdanken, dass nicht der eine oder andere Ballen den Weg in den Bierstand nahm. Erstmals wurde in diesem Jahr neben dem traditionellen Wanderpokal für die acht Herren-Mannschaften auch ein Wanderpokal für die beiden Damenteams ausgelobt. In der Anstrengung standen die Schleidweilerer Damen ihren Konkurrenten in nichts nach, wenn es auch ein wenig an Geschwindigkeit und Lenkungsvermögen mangelte. Literweise Schweiß vergossen

Nach literweise vergossenem Schweiß stand fest: Sieger des Turniers bei den Herren sind die "Himbeerhänscher aus Schleidweiler", gefolgt von der Feuerwehr Hofweiler und der Feuerwehr Zemmer. Bei den Damen lagen die "Volley-Ball-Roller" vorne, den zweiten Platz belegten die Pferdefreunde Fidei. Am Sonntag starteten die Jugendfeuerwehren und die Kinder ebenfalls mit Strohballen. In diesem Wettbewerb wurden allerdings deutliche Abstriche an den Gewichten der Ballen gemacht. Außerdem mussten die Jüngsten die Ballen nicht nur rollen, es galt auch Stroh in der Schubkarre zu transportieren, was sich bei zwei vorgeschriebenen Lenkern an der Karre nicht immer als einfach erwies. Zusätzlich mussten kleine Ballen über einen Parcours auf einer Leiter balanciert werden. Eine Herausforderung, der sich der Nachwuchs mit Bravour stellte. Siegreich war die Jugendfeuerwehr Rodt 1, auf Platz zwei kam die Jugendfeuerwehr Sehlem 1, und den dritten Platz belegte die Jugendfeuerwehr Zemmer. Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. In der eigens errichteten Strohbar wurde zünftig gefeiert. Die Viezparty im Stroh war bis in den Morgen gut besucht.

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