"Ist das Medium Buch antiquiert?", fragte sich Marianne Reinert vom Veranstalter (Kreisjugendamt Trier-Saarburg) zu Beginn des Wettbewerbs. Doch schnell wurde klar, dass zumindest für die 16 Sieger aus verschiedenen Schulen des Kreises Bücher alles andere als langweilig sind. Spannende, lustige, ernsthafte oder gespenstische Bücher - jedes Kind hatte einen Wunschtext aus dem eigenen Lieblingsbuch mitgebracht, um der Jury und dem lauschenden Publikum von Lehrern, Eltern, Geschwistern und Freunden daraus vorzulesen. Und zwar exakt drei Minuten lang. Egal wie spannend die Stelle in der Geschichte gerade war, nach drei Minuten wurde abgebrochen, und der nächste Vorleser kam an die Reihe. Zeitdisziplin herrschte auch im zweiten Teil des Nachmittags. In diesem Teil lasen die Kinder nacheinander jeweils zwei Minuten aus einem unbekannten Text vor. Die siebenköpfige Jury, bestehend aus Pädagogen, Buchhändlern und Bibliothekaren, achtete dabei vor allem auf das Textverständnis. "Es geht nicht darum, besonders theatralisch vorzulesen," erklärt Marianne Reinert. Wichtig sei vor allem, dass der Spaß des Kindes am Lesen erkennbar sei. Und den erkannte die Jury bei den Siegern. Im Wettbewerb der Schulen für Lernbehinderte überzeugte Laura Olmscheid aus Reinsfeld mit ihrem Wunschtext aus "Karlsson vom Dach". Im Wettbewerb der Hauptschulen glänzte Alexander Rohler, und im Wettbewerb der Realschulen und Gymnasien siegte Vanessa Bauer. Für Alexander Rohler und Vanessa Bauer geht es nun weiter. Sie sind gespannt auf den Bezirksentscheid. Sieg hin oder her, "letztendlich sind alle Gewinner" findet Kreisbeigeordneter Manfred Wischnewski, der allen Teilnehmern mit Urkunden und Bücherpreisen gratulierte, "denn es ist immer spannend, etwas zu lesen".