Liebe auf den ersten Blick

FELL. Freundschaften wollen gepflegt werden. Diesen Grundsatz haben sich Bürger aus Fell und Champs-sur-Yonne zu Herzen genommen: Seit genau zehn Jahren hegen und pflegen sie ihre Gemeinde-Partnerschaft und tragen dazu bei, dass Menschen zweier Nationen ein Stück näher rücken.

Von dem Gedanken beseelt, europäische Gemeinschaft zu leben, ging 1992 eine Feller Delegation auf "Brautschau" nach Burgund. "Es war Liebe auf den ersten Blick", erinnert sich Fells Ortsbürgermeister Helmut Schneiders an den ersten Besuch der Gemeinde Champs-sur-Yonne. Die Liebe wurde erwidert und die Feller kehrten zufrieden nach Deutschland zurück. Zwei Jahre später bekannten sich die Gemeinden auch offiziell zueinander: 1994 wurde die Partnerschaft in Champs-sur-Yonne und ein Jahr später in Fell besiegelt. Damit die Liebe nicht versiegt, tragen etliche engagierte deutsche und französische Bürger zum Gelingen der "grenzenlosen Beziehung" bei. Allen voran der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees auf französischer Seite, Pierre Tardy, und Karin Hoff-Breiling, Vorsitzende des Feller Partnerschaftskomitees, die Barbara Rössner-Brauch nach deren jahrelangem Engagement ablöste. Um den zehnten "Hochzeitstag" gebührend zu feiern, besuchten 45 Bürger aus Champs-sur-Yonne für ein paar Tage Fell. Ein Festabend in der schmuck dekorierten Turnhalle der Grundschule und gemütliche Stunden in den Gastfamilien standen auf dem Programm. Während eines zweisprachigen Gottesdienstes und einer kleinen Feierstunde hinter der Alten Schule wurden weitere sichtbare Zeichen der Freundschaft gesetzt: Zusammen mit Alain Courter, stellvertretender Bürgermeister von Champs-sur-Yonne, enthüllte Helmut Schneiders eine Schautafel. "Hof Champs-sur-Yonne", der neue Name für den Platz hinter dem Gemeindezentrum, ist darauf zu lesen. Auch erhalten bekanntlich kleine Geschenke die Freundschaft: Schneiders überreichte dem französischen Kollegen ein Bergwerksgeleucht aus Messing. "Möge die Freundschaft unserer Gemeinden allzeit dem Licht folgen und niemals in der Dunkelheit enden." Alain Courtes bedankte sich mit einer Holzstatue und einer Fahne mit dem Wappen seiner Heimatgemeinde. Doch nicht immer herrscht in der Liebe nur eitel Sonnenschein: Dass vor allem noch mehr junge Leute aus beiden Gemeinden sich an der Partnerschaft beteiligten, wünschte sich Alain Courter. Beide Partner sind sich sicher, dass sie durch die jährlichen offiziellen und mittlerweile auch zahlreichen privaten Besuche und durch die vielen kleinen Liebesbeweise dem Ziel "Europa aus uns allen zu machen" immer ein Stückchen näher rücken.

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