Lieder als Spiegel der Welt - Verwandte von Bob Dylan tritt in Saarburg auf

Saarburg · Sonia Rutstein ist die Cousine von Liedermacherlegende Bob Dylan. Sie gastiert im Saarburger Gewächshaus

 Nicht nur seelenverwandt: Sonie Rutstein erinnert auch optisch an Bob Dylan. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Nicht nur seelenverwandt: Sonie Rutstein erinnert auch optisch an Bob Dylan. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg "Dieser Ort ist so inspirierend", findet Sonia Rutstein beim Anblick des Gewächshauses im Pflanzgarten Steffens in Saarburg. "Ich bin immer auf der Suche nach spannenden Auftrittsorten", sagt Christof Kramp, der Veranstalter von Station K. Für ihn und die Künstlerin ist es ein wesentliches Element, wo Musik gespielt wird.
Die Sängerin und Liedermacherin aus Baltimore in den USA hat einen ganz berühmten Verwandten, Cousin Bob Dylan. Wer genau hinschaute, die Mimik, die Gestik, die Frisur und die Art, Gitarre und vor allem Mundharmonika zu spielen, hatte schnell erkannt: Diese Musik liegt wohl in der Familie.
"Die Gene in der Familie sind da, aber Bob beeinflusst mich nicht", behauptet die Sängerin, die sich auf der Bühne nur Sonia nennt und völlig locker durchs Publikum schreitet. Ihre Themen sind jedoch so gestrickt, dass sie Aufmerksamkeit wecken und zum Nachdenken anregen: "Man braucht ja nur Zeitung zu lesen und Nachrichten im Fernsehen zu schauen, schon hat man genug Themen, um darüber Songs zu schreiben."
Heraus kommen dabei Titel wie "Abraham", "The Banker" oder "Pizzas and an Honey Bee". Sie singt in Englisch, aber auch mal Spanisch, und zieht nach eigenen Worten unendlich viel Energie aus ihren Auftritten und aus der Reaktion des Publikums: "Die Songs verbinden Power mit Leidenschaft."
Nur mit der Gitarre und ihrer Stimme entwickelt sie eine Welt, wie sie sein sollte und prangert das an, was ist: "Glaubt bloß nicht, wir hätten uns mit dem Kerl im Weißen Haus abgefunden. Es gibt ständig Proteste im ganzen Land, für die Demokratie, den Klimaschutz, die Krankenversicherung und gegen Trump." Gemeinsam mit ihrem großen Cousin und mittlerweile Literaturnobelpreisträger Bob Dylan (75) verbreitet sie die Botschaft: "Diese Welt ist nicht in Ordnung."
Auf diese Stimmung hat Affinity Kit das Publikum vorbereitet. Eigentlich heißt er Jan Kretzer und stammt aus Salmtal. "Meine Lieder klingen immer etwas traurig", gibt er zu. Die 70 Zuhörer im Gewächshaus, waren begeistert, konnten aber auch ganz verträumt zuhören und sich im Takt wiegen.
"Ich finde es toll hier, und was die Künstlerin aus ihrer Gitarre herausholt ist echt Wahnsinn", freut sich Elke Ries aus Nittel. Die Atmosphäre im Gewächshaus sei ganz besonders. Verblüfft ist Oliver Kiefer aus Beurig: "Die Verwandtschaft mit Bob Dylan sieht man schon." Der Titel am Schluss, "Imagine" von den Beatles, ist ein Friedensappell: Stell dir vor, alle Menschen leben in Frieden und ohne Probleme. Eigentlich ist es doch gar nicht so schwer.Extra: STATION K.: WEITERE KONZERTE


Station K. hat die Formation Hazmat Modine für den Samstag, 17. Juni in die Saarburger Kulturgießerei eingeladen. Die neun Musiker spielen ab 19.30 Uhr Blues, Country, Jazz, Klezmer und Rock'n'Roll. Quadro Nuevo gastiert am Freitag, 23. Juni, ab 20 Uhr vor der historischen Kulisse Saarburgs in den Saarauen mit Liedern der Straße (Canzone della Strada). Addys Mercedes stellt dort, ebenfalls Open Air am Samstag, 24. Juni, ab 20.30 Uhr ihr neues Album "Extrana" vor. Weitere Informationen und Videos von Künstlern finden Sie unter www.station-k.de

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