Literweise Theaterblut

MERTERT/WASSERBILLIG/LANGSUR. (red) Deutsche und luxemburgische Feuerwehren probten erneut den Ernstfall. In der luxemburgischen Garnfabrik "Technofibres" zwischen Mertert und Grevenmacher fand eine groß angelegte Gemeinschaftsübung statt.

Die luxemburgischen Feuerwehren Mertert und Wasserbillig, die erst kürzlich zu einer gemeinsamen Einheit fusionierten, hatten sich viel vorgenommen. Insgesamt 21 Verletztendarsteller wurden so realitätsnah wie möglich geschminkt. Große Mengen Theaterblut kamen zum Einsatz. Sogar die Amputationsverletzung einer Hand wurde mit einem Schweineknochen in einem Handschuh beklemmend realistisch dargestellt. In der Übung ging man davon aus, daß es im chemischen Labor des Betriebs zu einer Verpuffung gekommen war, was einen Brand auslöste. Eine starke Rauchentwicklung im gesamten Betrieb war die Folge. Zahlreiche Verletzte und orientierungslos umherirrende Mitarbeiter befinden sich im Gebäude. Der Fahrer eines Gabelstaplers erschrickt beim Knall der Verpuffung und wirft zwei Fässer mit Chemikalien um, die Leck schlagen. Die Einsatzleitung brachte insgesamt rund 120 Feuerwehrleute aus Mertert, Wasserbillig, Grevenmacher, Manternach, Lellig und Berburg sowie aus dem Deutschen Langsur (VG Trier-Land) in den Einsatz. Den Rettungsdiensteinsatz übernahm die Protection Civile Mertert-Wasserbillig. Trotz unterschiedlicher nationaler Vorschriften, beispielsweise auf dem Gebiet der Unfallverhütung und des Atemschutzeinsatzes, lief die Personensuche im Gebäude ruhig und routiniert ab. Deutsche und luxemburgische Feuerwehrleute gingen gemeinsam mit schwerem Atemschutz vor und retteten alle 21 Personen aus dem verrauchten Gebäude. "Hier zeigt sich, dass wir schon oft zusammen geübt haben", merkte ein Truppführer der Feuerwehr Langsur an. Er führte weiter aus: "Wir kennen uns persönlich und die Arbeitsweise der jeweils anderen Feuerwehr - das sind im Einsatzfall enorme Pluspunkte." Nach zwei Stunden konnte schließlich "Feuer aus" gemeldet werden, und man traf sich zur gemeinsamen Abschlussbesprechung im neuen Feuerwehrgerätehaus der Feuerwehr Mertert-Wasserbillig.

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