Lob für Kirchen und Kapellen im Tälchen

KONZ-NIEDERMENNIG/OBERMENNIG/KRETTNACH. Bei einer Ortsbegehung im Rahmen des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" nahm eine sechsköpfige Kommission der Kreisverwaltung das Konzer Tälchen unter die Lupe. Ideenreichtum und gute Ansätze bescheinigte sie den Bewohnern in einer ersten Auswertung nach dem Rundgang.

Dass das eigene Dorf zukunftsfähig und auf das Kommende ausgerichtet ist, mögen wohl die meisten Ortsbürgermeister für ihre Gemeinden in Anspruch nehmen. Ob das Dorf jedoch auch Zukunft hat im Sinne des gleichnamigen landesweiten Wettbewerbs, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt. Den Ehrgeiz, dies zu beweisen, haben in diesem Jahr 15 Orte und Ortsteile aus dem Kreis Trier-Saarburg. Gemeinden von der Mittelmosel wie beispielsweise Pölich, Köwerich und Detzem, aber eben auch das Konzer Tälchen mit seinen Ortsteilen Niedermennig, Obermennig und Krettnach beteiligen sich bei der Aktion "Unser Dorf hat Zukunft". Auf die Zukunft ausgerichtet

Teil dieses Wettbewerbs ist der einmalige Besuch einer Kommission aus dem Bereich Dorferneuerung und Denkmalpflege, angesiedelt bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Kommissionsleiter Joachim Maierhofer testete vor Beginn des Rundgangs mit einem Augenzwinkern, ob sich der neue Wettbewerbs-Titel bereits in den Köpfen der Tälchen-Bewohner gesetzt hat - bis zu diesem Jahr lief die Aktion noch unter dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden". "Dieser Titel klang immer ein bisschen nach Blümchen-Wettbewerb, als wenn es nur um schöne Vorgärten und Häuser ginge. Mit dem neuen Motto soll die Ausrichtung auf Perspektiven und Entwicklungs-Potenzial der Gemeinden betont werden", erklärte Maierhofer gegenüber dem TV. Die Gelegenheit, zu zeigen, was die drei Ortsteile zu bieten haben, nutzte Ortsvorsteher Dieter Klever am Donnerstagmorgen bestmöglich. Begleitet von Bürgermeister Winfried Manns und einigen Tälchen-Bewohnern führte Klever die Delegation per Bus durch die drei Ortsteile. Dabei trieb Kommissionsleiter Maierhofer wegen eines engen Zeitrahmens die Truppe ordentlich zur Eile an. Los ging die Tour durchs Tälchen an der Wendelinus-Kapelle in Niedermennig, letzte Station war auf dem Krettnacher "Alten Berg". Dazwischen lagen Stopps - unter anderem an der Ölmühle Niedermennig, am Krettnacher Sportplatz, am Falkensteinerhof, dem Neubaugebiet Fürstenhofen, der St. Barbara-Kapelle und dem Friedhof in Krettnach. Dieter Klever sowie Bernhard Schmitt, Zweiter Ortsvorsteher, und Erwin Zimmer, Vorsitzender des Verkehrsvereins Tälchen, kommentierten die einzelnen Stationen. Darüber hinaus informierte Klever während der Fahrt auch über verschiedene Aktionen und Vorhaben in den Ortsteilen. So kam das Osterfeuer für Jugendliche ebenso zur Sprache wie die groß angelegte Drieschen-Beseitigungs-Aktion oder die Idee, von Kommunionkindern Bäume pflanzen zu lassen und ihnen diese zu widmen. Bernhard Schmitt steuerte als Historiker geschichtliche Hintergründe bei. Wertvolle Tipps und Hinweise erteilten umgekehrt die Kommissions-Mitglieder in einer ersten Kurz-Bilanz im Anschluss an die Rundfahrt im Bürgerhaus in Krettnach. Dabei lobte Maierhofer zunächst die "gelungene Organisation" der Ortsbegehung und die Tatsache, "dass so viele aus der Gemeinde mitgegangen sind. Das haben wir in anderen Gemeinden nicht in dieser Form erlebt." Auch die Ideen im Tälchen seien positiv, geografisch gesehen sei der Tal-Charakter erfreulicherweise erhalten geblieben. Gleichwohl fehle insgesamt eine Linie im Tälchen. "In Niedermennig hat man sich noch Mühe gegeben, Obermennig wirkt ein bisschen so, als ob es jemand vergessen hätte." Helmut Löwenberg lobte vor allem den Zustand der Kirchen und Kapellen: "Der kirchliche Bereich bei Ihnen ist hervorragend restauriert - bis hin zu den Kapellen im Weinberg." Den Charakter der Region bewahren

Gleichwohl mahnte er an, bei Umbauten alter Häuser unbedingt vor der Planung den Rat bei der Kreisverwaltung einzuholen. "Es ist wichtig, dass die Häuser ihren regionaltypischen Charakter behalten. Wir sind hier nicht im Schwarzwald." Heide Karnatz-Bock hatte sich vor allem an den großen Windschutzhecken gestört: "Die stehen im Tälchen wie riesige Mauern, als ob sich die Bewohner hinter ihren Vorgärten verstecken wollten. Dabei ist das Tal insgesamt so offen, deshalb würde ich das unbedingt auflockern." Als "schönen Gedanken" hob sie die Idee der Gedenkbäume hervor. Wie gut die Ideen und Vorstöße des Tälchens im Vergleich zu denen der übrigen Wettbewerbs-Gemeinden sind, wird Ortsvorsteher Klever dieser Tage erfahren. Anfang der Woche will die Kommission entscheiden, wer den ersten und zweiten Preis bekommt.

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