Maximini schlägt Spies knapp

SCHILLINGEN. Die SPD Trier-Saarburg machte am Samstag ihren Kreistags-Fraktionschef Alfons Maximini zum offiziellen Kandidaten für die Landtagswahl im Wahlkreis 26 (Konz-Saarburg). 43 Delegierte stimmten in Schillingen für Maximini. Die Reinsfelderin Christina Spies sammelte 38 Stimmen.

Es war die zweite Niederlage in Folge für die Architektin aus dem Hochwald. Im Juni 2000 hatten sich 48 von 88 Delegierten gegen Spies und für Hans Steuer als SPD-Kandidaten für die Landtagswahl 2001 im Wahlkreis 26 entschieden. Dieses Mal war der Abstand noch enger: Alfons Maximini gewann mit einem Vorsprung von fünf Stimmen. "Ich muss ein paar Nächte darüber schlafen", kommentierte die Reinsfelderin das Ergebnis. "Der Block Saarburg-Konz hat auch dieses Mal die Wahl entschieden."Interne Spannungen

100 Delegierte waren geladen, davon 67 aus den Verbandsgemeinden Konz und Saarburg und 33 aus Kell am See und Hermeskeil. Tatsächlich anwesend waren aus Konz/Saarburg 57 und aus Hermeskeil/Kell 25 Sozialdemokraten. Das Ergebnis der Abstimmung - 43 zu 38 für Maximini bei einer ungültigen Stimme - ist deshalb kein mathematisch nachvollziehbarer Beweis einer Blockbildung. Was die Schillinger Delegiertenkonferenz jedoch eindeutig bewiesen hat, ist das hohe interne Konfliktpotenzial der Kreis-SPD. Die Wahlkreiskonferenz begann mit ruhigen Tönen. Manfred Nink, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands und Landtagsabgeordneter im Nachbar-Wahlkreis 24 (Trier-Schweich), bekundete die Überzeugung, dass Trier-Saarburg ab dem 18. Mai 2006 wieder zwei SPD-Landtagskandidaten haben wird. "Ich weiß, dass es schwierig wird, aber wir müssen wieder einmal die Ärmel hochkrempeln." Auch die beiden Kandidaten ließen während ihrer Vorstellungen die Kirchen in den jeweiligen Dörfern. "Christina Spies ist meine Stellvertreterin in der Kreistagsfraktion", betonte Alfons Maximini. "Ich schätze sie sehr und respektiere ihre Bewerbung." Der 53-Jährige sitzt seit 1989 im Kreistag, war der Stellvertreter von Josef Peter Mertes und übernahm nach dessen Wechsel zur Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion 2000 den Fraktionsvorsitz. Maximinis Fazit: "Wir machen auf Kreisebene eine respektable Oppositionspolitik gegen die selbst ernannte bürgerliche Mehrheit." "Wir brauchen heute mehr bekannte Gesichter in der Politik", sagte Christina Spies. Auch sie ist 53 Jahre alt und mit dem Reinsfelder Ortsbürgermeister Rainer Spies verheiratet. Die selbstständige Architektin sitzt seit 16 Jahren im Kreistag und ist seit 1994 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Doch dann wurden die Töne härter. Mehrere Delegierte aus dem Hochwald eröffneten das Feuer auf Alfons Maximini. Es wurde lauter, auch einzelne Buh-Rufe - die sich nicht gegen Maximini, sondern seine Kritiker zu richten schienen - hallten durch die Schillinger Mehrzweckhalle. Es nutzte nichts. Maximini gewann, Spies verlor. "Wir sollten nicht auf diesem Ergebnis herumreiten", kommentierte der Sieger die Entscheidung der Delegierten. Zum Schluss ein wenig Realismus: "Wir haben ganz andere Probleme."

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