Mehr Schutz, mehr Lebensqualität

KORDEL. Mit dem ersten Spatenstich leitete Umweltministerin Margit Conrad den offiziellen Baubeginn der Hochwasserschutzmaßnahmen in Kordel ein.

Seit Jahrzehnten sehnen die Kordeler Bürger einen umfassenden Schutz vor den regelmäßigen Hochwassern der Kyll herbei. Mit dem ersten Spatenstich wurde jetzt eine ganze Reihe von Hochwasserschutzmaßnahmen in der Kylltal-Gemeinde eingeleitet. Herrliche Täler, wunderbare Höhenzüge und romantische Flusslandschaften. So beschreibt Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, die Landschaft der Kyll. Während Touristiker bei einer solchen Beschreibung sofort an Wandern und Familienurlaub denken, stelle diese Topografie, so Reiland, für Wasserwirtschaftler eine echte Herausforderung dar. Bedingt durch seine Kessellage sei Kordel allein in den vergangenen zehn Jahren sechsmal von schweren Hochwassern betroffen gewesen. "Dies alles wird nunmehr ein Ende haben", zeigt sich Reiland optimistisch. Grund dafür sind die Baumaßnahmen in Kordels Ortskern, die bereits vor einigen Wochen begannen.Land übernimmt knapp zwei Millionen

Zum offiziellen Startschuss für die Hochwassermaßnahmen trafen sich jetzt Bürger, Ortsbeirat und viel politische Prominenz an der Kyll. Margit Conrad war dabei. Für die Umweltministerin sind die örtlichen Baumaßnahmen ein Teil des Gesamtkonzepts zum Hochwasserschutz an Mosel, Saar, Sauer und Kyll. Man habe das Schadenspotenzial in Kordel ins Verhältnis zu den Kosten gesetzt, denn das müsse sich rechnen, betonte Conrad. 3,5 Millionen Euro betragen die Baukosten, von denen das Land knapp zwei Millionen übernimmt. Der tief liegende Kernbereich von Kordel auf der rechten Kyllseite und der Bereich der Ehranger Straße auf der linken Seite sollen künftig vor einem "hundertjährlichen Hochwasserereignis" geschützt sein. Dazu sind der Bau von neuen Hochwasserschutzmauern und Deichen entlang der Kyll sowie die Verstärkung des Bahndammes vorgesehen. Am Welschbilliger Bach werden vorhandene Schutzmauern erhöht und zum Teil neu gebaut. Teilweise ist auch eine mobile Hochwasserschutzanlage vorgesehen. "Von solchem hundertjährlichen Hochwasserschutz träumt man an der Mosel", sagte Conrad und wies auf die dadurch steigende Lebensqualität in der Kylltalgemeinde hin. Ortsbürgermeister Medard Roth freut sich ebenfalls über die nun gestarteten Maßnahmen. "Feuerwehreinsätze wegen Hochwasser waren bei uns alle zwei bis drei Jahre an der Tagesordnung", sagt Roth und erinnerte unter anderem an das schwere Hochwasser von 1995, bei dem in 25 Minuten 143 Häuser in Kordel voll Wasser liefen. Roth erinnerte auch daran, dass erste Maßnahmen 2003 schon gegriffen hätten. Der Kimmlinger Bach und der Welschbilliger Bach seien bei den "letzten Ereignissen" in ihren Betten geblieben. Den Kordeler Bürgern dankte Roth besonders für die Mitarbeit und die Geduld während der Baumaßnahmen. Zwar werde es nie einen 100-prozentigen Schutz geben, erklärte Roth, aber die nun angegangenen Maßnahmen werden der Kylltalgemeinde Kordel eine kontinuierliche und konstante Sicherheit geben.

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