Meister des Spiels der Könige

KONZ. Die offenen Konzer Stadtmeisterschaften im Schach haben begonnen. In sieben Runden wollen die Schachfreunde Konz-Karthaus bis Januar den Meister des Spiels der Könige ermitteln.

Jubelnde Fans, Beifall für jeden gelungenen Spielzug und Anfeuerungsrufe von den Zuschauerrängen - so stellt man sich gemeinhin einen Meisterschaftswettkampf vor. Ganz anders läuft es ab bei der offenen Stadtmeisterschaft im Schach, die am Donnerstag begonnen hat. Schon der Austragungsort, ein kleiner Saal im obersten Stockwerk des Karthäuser Klosters, ist nur Eingeweihten bekannt. Über ein Gewirr von Fluren und Treppen ist die "Wettkampfarena" unter dem Dach zu erreichen.Der Lärm der klickenden Kamera

16 Herren sitzen sich paarweise gegenüber. Es herrscht absolute Ruhe. Lediglich die Uhren, die zwischen den Kontrahenten auf den Tischen stehen, erzeugen das einzig vernehmbare Geräusch. Selbst das Klicken der Kamera des Fotografen scheint manchen konzentriert auf die Schachfiguren blickenden Wettkampfteilnehmer fast aus der Fassung zu bringen. Konzentration ist ein Muss beim Spiel der Könige. Schließlich gilt es, möglichst viele Varianten zu überlegen, bevor der nächste Zug gemacht wird. Jeder Spieler hat zwei Stunden Zeit, um mindestens 40 Züge zu machen. Schafft er das nicht, ist die Partie ebenso verloren wie beim Verlust des Königs. Haben beide Spieler nach zwei Stunden ihre 40 Züge gemacht, ohne dass es zu einer Entscheidung gekommen ist, hat jeder noch eine weitere halbe Stunde Zeit, die Partie für sich zu entscheiden. Gewertet wird nach einem System, das für Laien noch komplizierter ist als die Schachregeln. Für jedes gewonnene Spiel gibt es einen Punkt. Gewertet wird zudem die spielerische Qualität des Gegners, die sich aus den bisherigen Wettkampfergebissen ergibt. Seit 1931 richten die Schachfreunde Konz-Karthaus mit Unterbrechungen die Stadtmeisterschaft aus. "Wir haben schon über 30 Turniere veranstaltet", sagt Gerhard Klein und ergänzt in einem Atemzug: "Heute haben wir allerdings mit mehr Teilnehmern gerechnet." In der ersten Runde erreichte Nico Schmitz aus Trier-Zewen den ersten Platz. Ihm folgten Dominik Becker (Konz), Jan Oleva (Trittenheim), Claude Staudt (Konz) und Karl-Heinz Schmitz (Trier-Zewen). Nico Schmitz war ebenso wie Karl-Heinz Schmitz schon mehrfach Konzer Stadtmeister. Mit Jan Oleva spielte sich ein Bezirksmeister unter die ersten Drei. In sechs weiteren Runden wird der Konzer Stadtmeister ermittelt. Die Endrunde wird voraussichtlich Ende Januar stattfinden. Dann werden sich die Kontrahenten wieder im Saal unterm Klosterdach gegenüber sitzen. Und lediglich die Uhren werden wieder das einzig vernehmbare Geräusch erzeugen. Wer noch an der Stadtmeisterschaft teilnehmen will, kann sich telefonisch bei Gerhard Klein, 06501/15213, anmelden. Die nächste Runde startet am kommenden Donnerstag, 24. November, um 20 Uhr im Kloster Karthaus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort