Meningitis: Junge aus Heim schwer erkrankt

Erneuter Meningitis-Fall: Ein 17-Jähriger aus dem Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn in Aach ist schwer an der bakteriellen Infektion erkrankt. Er wird auf der Intensiv-Station einer Klinik behandelt.

Aach. Es fing an mit Durchfall. Niemand im Haus auf dem Wehrborn, einem Jugendhilfezentrum in Aach, dachte gleich an eine schlimme Erkrankung, als ein 17-jähriger Bewohner der Einrichtung am Mittwoch über die Beschwerden klagte. Doch innerhalb kurzer Zeit verschlechterte sich der Zustand des Jungen, der zusammen mit 14 weiteren Jugendlichen und sieben Betreuern in einer Wohngruppe lebt. Es kam zu einer Blutvergiftung. Der 17-Jährige wurde sofort auf die Intensiv-Station eines Trierer Krankenhauses gebracht. Dort klagte er dann über Kreislauf-Probleme, starke Kopfschmerzen und sehr hohes Fieber - Anzeichen für eine Meningokokken-Infektion. Gestern bestätigte sich dann der Verdacht. Bei dem Jungen wurde eine Meningitis-Infektion festgestellt, wie der Leiter des Trierer Gesundheitsamtes Harald Michels bestätigte. Eine solche bakterielle Infektion kann zu einer Hirnhautentzündung führen.

Michels bezeichnete den Zustand des Jungen als lebensbedrohlich. Er leide an einer seltenen, sehr schweren Infektion. In den meisten Fällen ist eine Hirnhautentzündung heilbar. Noch gestern wurden alle, die mit dem 17-Jährigen in der Wohngruppe leben, vorsorglich mit Antibiotika behandelt, um eine Infektion mit den Erregern zu verhindern. Auch andere in der Einrichtung lebende Jugendliche, mit denen er Kontakt hatte - so soll er etwa mit anderen gemeinsam eine Zigarette geraucht haben - wurden behandelt. Die Eltern aller im Haus betreuten Jugendlichen sowie die von Kindern eines benachbarten Kindergartens wurden informiert. Auch das Landesjugendamt wurde eingeschaltet.

Vor sechs Wochen starb in Trier eine Fünfjährige an Meningitis. Ärzte konnten das Mädchen nicht mehr retten.

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