Menschen statt Millionen

FARSCHWEILER. Begegnung statt Bankbetrieb: Die Pfarrgemeinde Farschweiler hat ein leer stehendes Bankgebäude im Ortskern zu ihrem neuen Pfarrheim umgestaltet.

Früher waren die 1985 erbaute Filiale der Raiffeisenbank Schweich und das angrenzende Warenzentrallager in Farschweiler ein Treffpunkt der Dorfbevölkerung. Zwischen den alltäglichen Bankgeschäften und dem Kauf von Heizkohle oder Tierfutter blieb immer noch Zeit für ein "Schwätzchen". Doch seit einigen Jahren steht das insgesamt zirka 180 Quadratmeter große Gebäude im Ortskern leer. Die Raiffeisenbank hatte ihre Filiale und das Warenlager in der 750-Einwohner-Gemeinde geschlossen. Nun ist wieder Leben in die ehemalige Bank eingekehrt: Pfarr- und Zivilgemeinde Farschweiler haben das Gebäude zu ihrem neuen Pfarrheim umgestaltet. "Als klar wurde, dass sich die Raiffeisenbank aus Farschweiler zurückzieht, haben wir darum gebeten, das ehemalige Gelände der Gemeinde zurück kaufen zu können", sagt Ortsbürgermeister Werner Schmitt. Dem Wunsch der Gemeinde kam die Genossenschafts-Bank nach, für insgesamt 53 000 Euro kauften Pfarr- und Zivilgemeinde das zweiteilige Gebäude. Dabei hat die Zivilgemeinde das alte Warenlager gekauft und renoviert, und die Pfarrgemeinde ist neuer Besitzer des alten Bankgebäudes. Bei der Finanzierung haben vor allem das bischöfliche Generalvikariat und die Rendantur Hermeskeil auf Seiten der Pfarrgemeinde mitgeholfen, aber auch die Raiffeisenbank Schweich kam der Pfarr- und Zivilgemeinde mit dem Kaufpreis entgegen. Mit dem Kauf des Gebäudes fing die eigentliche Arbeit aber erst an: Tapete abreißen, Innen- und Außenanstrich erneuern oder für die Bepflanzung der Außenanlage sorgen - die Liste mit Aufgaben war lang, das Geld aber knapp. Nach ungefähr 600 Arbeitsstunden und sechs Monaten Zeit war das neue Pfarrheim schließlich fertig. Vorher war das Heim im Pfarrhaus bei der Kirche untergebracht, in den zurückliegenden Jahren konnte der Raum aber nur noch provisorisch genutzt werden. "Außerdem war die Zukunft des für die Frauengemeinschaft angemieteten Raums offen. Der Eigentümer wollte das Haus verkaufen, und dann hätten die Frauen ohne Raum dagestanden", sagt Werner Schmitt. Die Frauengemeinschaft wird in Zukunft neben Gruppen der Pfarrgemeinde in dem neuen Pfarrheim untergebracht sein. Mit 230 Arbeitsstunden hat sie bereits maßgeblichen Anteil an der Renovierung des Gebäudes gehabt, zudem hat die Gemeinschaft die Küche und Gardinen finanziert und sorgt in den neuen Räumlichkeiten für Sauberkeit und Ordnung. Aber nicht nur die Frauen waren fleißig. Vor allem Rudolf Prim und Johannes Backes vom Pfarr-Verwaltungsrat haben an der Realisierung des Projekts mitgewirkt: Mehr als die Hälfte der in Eigenleistung erbrachten Arbeitsstunden entfiel auf die beiden Männer. Weiterhin haben die ortsansässigen Unternehmer die Heimwerker bei der Renovierung unterstützt.

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