Millionen-Investitionen für Bürger und Vereine

FELL. Mit dem Kauf und dem anschließenden Umbau der alten Schule als Zentrum für die Gemeinde und viele Ortsvereine ist ein Volltreffer gelungen. Das multifunktionale Haus hat sich im Feller Gemeindeleben bewährt und wird hervorragend angenommen.

"Viele andere Gemeinden lecken sich nach einer solchen Möglichkeit die Finger", ist in Fell zu hören. Viele Gemeindeväter benachbarter Dörfer haben sich das Kommunikationszentrum in Fell bereits angeschaut. Denn in ihren Orten sollte Ähnliches entstehen.Als das Gebäude im Jahre 1838 erbaut wurde, dachte noch niemand an die heutige vielfältige Nutzungsmöglichkeit. Das Gebäude, das in den Jahren 1878 und 1892 jeweils im nördlichen und südlichen Bereich angebaut wurde, beherbergte bis 1964 immer sechs Schulklassen.Nach dem Bezug der neuen Schule fand eine Blusenfabrik im historischen Gebäude ihren Sitz. Als der Besitzer sie aufgab, richtete sich bis ins Jahr 1992 eine amerikanische Familie darin häuslich ein.Ortsbürgermeister Helmut Schneiders: "Dann hat die Gemeinde die Schule wieder für 358 000 Mark erworben." Das war nur eine kleine Summe im Hinblick auf die über 1,3 Millionen Mark, die der damalige Ausbau kostete. Aus dem Investitionsstock bezuschusste das Land den Ankauf und den Ausbau mit insgesamt 300 000 Mark.Das Konzept für die künftige Nutzung war einfach: Es sollten Räumlichkeiten und damit eine ständige Bleibe für die Touristinformation, die Ortsgemeinde, die Bergmannskapelle und den Männergesangverein geschaffen werden.Zusätzlich wurden im Haus ein Raum für die Bartholomäus-Bücherei, den Leiter des Besucherbergwerks, die Krabbelstube, die DRK-Ortsgruppe und nicht zuletzt die Katholische Erwachsenen-Bildung geschaffen. Keine Frage, dass von den zwei größeren Sälen auch die Gymnastikgruppe und der Ortsgemeinderat profitieren. Hermann Kronz vom Männergesangverein freut sich: "Wir konnten uns nach unseren Vorstellungen bestens einrichten."Natürlich ist die von der Gemeinde geschaffene Nutzungsmöglichkeit für die Vereine von großem Vorteil. Denn ohne Platznot und ohne Kosten für die regelmäßige Inanspruchnahme lässt es sich wesentlich besser leben. Das macht sich auch in der Vereinskasse positiv bemerkbar.Über dem Eingang des Gebäudes prangt das Schild "Alte Schule". Beim Ausbau wurde daher auch bewusst auf die Erhaltung der alten Bausubstanz geachtet. So knarren die Treppenstufen gemütlich vor sich hin. Die Geländer, die noch aus grauer Vorzeit stammen, sind den heutigen Sicherheitsbestimmungen angepasst.Auf die vorhandene Substanz legten die Sanierer auch beim Ausbau des 60 Personen fassenden Weinkellers großen Wert. Einst angedacht als Probierstube für die Winzer des Ortes, wird er nun auch verstärkt für private Feiern genutzt."Für das Gemeinschaftsleben sind wir bestens ausgestattet", stellt Ortsbürgermeister Schneiders fest. Das einzige Manko in Fell: Es fehlt ein größerer Saal für Veranstaltungen. Doch auch der soll bald vorhanden sein. Die Gemeinde wird das Haus des "Feller Winzer-Vereins" für rund 1,3 Millionen Euro zum Bürgerhaus mit einem großen Saal umbauen."Auch hierfür", ist sich Schneiders sicher, "werden Zuschüsse fließen, egal aus welchem Topf." Inzwischen hat die Gemeinde den Kauf perfekt gemacht. Die Umbauarbeiten werden in drei Phasen durchgeführt und sollen 2006 beendet sein. Zunächst soll der Saal, er wird 199 Sitzplätze haben, mit Bühne, Nebenräumen und Sanitärbereich ausgebaut werden.Im zweiten Bauabschnitt entstehen im vorderen Bereich des Hauses der Bewirtungsraum sowie kleinere Zimmer, die vermietet werden könnten.Zur gleichen Zeit soll im Kellerbereich eine Vinothek entstehen.Zum Schluss, dies will sich der Rat bis 2006 aufheben, sollen ebenfalls im Keller Jugendräume entstehen und eine Gemeindewerkstatt integriert werden. Selbst wenn der ganze Bau ausgekernt werden sollte, an der Fassade wird nichts geändert. Sogar der Schriftzug "Feller Winzer-Verein" soll, zur Erinnerung an die alten Zeiten, erhalten bleiben. In der TV -Serie "Trier-Saarburg ganz nah" wird eine Weihnachtspause eingelegt. Am Samstag, 10. Januar 2004, geht es weiter.

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