Miss-Wahl soll mehr Menschen anlocken

SAARBURG. Die Punkte Seilbahn, Bürgerbefragung, Saarburger Frühling und die Markttage beschäftigten die Mitglieder des Saarburger Gewerbeverbandes (SGV) bei ihrer Versammlung am Mittwochabend zum Teil intensiv. Dabei tauchte erstmals auch das Thema Miss-Wahl auf und sorgte für Diskussionsstoff.

Vorsitzender Hans-Josef Metrich eröffnete die Sitzung des Saarburger Gewerbeverbandes (SGV) mit einem Rückblick auf die zurückliegenden zwölf Monate. Dabei fiel sein Resümee beinahe ausschließlich positiv aus. Sowohl den Saarburger Frühling als auch die Saarburger Markttage bezeichnete er als "großen Erfolg" und "eine runde, harmonische Veranstaltung"."Recht zufrieden" mit Weihnachts-Markt

Der verkaufsoffene Sonntag "Goldener Oktober" sei zwar wegen des Wetters "durchwachsen" gewesen. "Ein Highlight war aber der Besuch der Deutschen Weinkönigin Petra Zimmermann." Auch mit dem Weihnachts-Markt war Metrich "recht zufrieden". Lob hatte der Vorsitzende zudem für das Benefizkonzert der Mainzer Hofsänger und das Begleit-Programm am dritten Advent übrig. Nach diesem "Schnelldurchlauf" Metrichs folgten zwei deutlich längere Vorträge des Stadtbürgermeisters. Jürgen Dixius (CDU) informierte über den Stand der Dinge bei der Seilbahn sowie über die Ergebnisse der Bürgerbefragung, die der Verein Standortmarketing in Auftrag gegeben hatte (der TV berichtete über beide Themen ausführlich). Im Hinblick auf die Seilbahn, für deren Betrieb in diesem Jahr die Stadt aufkommt, appellierte Dixius: "Für den Fortbestand gibt es über 2005 hinaus keine Garantie. Ich möchte deshalb dafür werben, dass Sie alle sich mit dem Thema noch einmal auseinandersetzen." Der Fortbestand sei nicht allein aus Imagegründen wichtig. Bei 320 000 Übernachtungen pro Jahr in Saarburg, von denen 210 000 bei Landal Green Parks gebucht seien, müsse dafür gesorgt werden, dass diese Gäste nicht von der Innenstadt abgeschnitten würden. Vor den Sommerferien solle ein Seilbahnfest veranstaltet werden. "Wir müssen bei den Menschen, die hier leben, das Bewusstsein für den Stellenwert der Bahn wecken." Im Nachklapp auf die Ergebnisse der Bürgerbefragung, die vor kurzem veröffentlicht wurden, forderte Dixius: "Kundenservice und Freundlichkeit waren Punkte, die von den Befragten hoch eingeschätzt wurden. Dabei hat Saarburg nicht schlecht abgeschnitten, aber das reicht nicht. Wir müssen da spitze werden." Eine bessere Beschilderung der Parkplätze, ein einheitlicher Werbeauftritt sowie eine bessere Vernetzung der Veranstaltungspräsentationen nannte Dixius als weitere Punkte, die angegangen werden müssten. Stefan Müller-Hamann vom SGV-Arbeitskreis Ideen und Konzepte (IKO) nutzte den Abend, um ein paar klare Worte an die Mitglieder zu richten. "Wir werden oft gefragt, was mit den 100 Euro passiert, die wir auf freiwilliger Basis vor dem verkaufsoffenen Sonntag einziehen. Wir machen die Arbeit beim IKO gerne. Was wir aber nicht gerne machen, ist das Betteln." Der Einzelhändler zeigte auf, in welcher Größenordnung mit dieser Unterstützung Anzeigen-Werbung zu buchen sei. Mit den beiden Sonderseiten und einer zusätzlichen Anzeige allein im TV seien 37 000 Haushalte erreicht worden. Wichtig sei, sich als Gemeinschaft an diesen Sonderseiten zu beteiligen. "Wenn die Masse nach Saarburg kommt, bleibt bei Jedem etwas hängen. Es wäre schön, wenn sich der Einzelhandel für die verschiedenen Werbe-Aktionen gleich zu Beginn des Jahres etwa 500 Euro zurückhalten würde", sagte Müller-Hamann. Zur Diskussion fragte Hans-Josef Metrich, ob bei den Saarburger Markttagen an der traditionellen Tombola und dem Feuerwerk festgehalten werden solle. Metrich: "Die Tombola lief in den vergangenen Jahren nicht mehr kostendeckend." Das frühere SGV-Vorstands-Mitglied Christel Thiel meinte: "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Tombola unheimlich viel Arbeit bedeutet, nach meiner Meinung aber nicht mehr zeitgemäß ist. Auf die Tombola könnten wir verzichten. Das Feuerwerk zieht nach wie vor viele Leute an." Das sahen auch die übrigen Mitglieder so: Einstimmig stimmten sie für den Erhalt des Feuerwerks. Bei zwei Gegenstimmen entschied der SGV, ab diesem Jahr auf die Tombola zu verzichten."Lasst es uns doch ausprobieren"

Für eine Überraschung sorgte Metrich zum Schluss: "Wir hätten die Möglichkeit, am Samstagabend bei den Saarburger Markttagen am Boemundhof eine Miss-Wahl zu veranstalten. Mit einer Agentur führe ich dazu derzeit Gespräche. Ich verspreche mir davon, dass das Leute zieht." Metrich wollte wissen, ob er weiter verhandeln solle. Neben skeptischen Einwänden ("Dadurch kann das Niveau an diesem Abend ganz schnell abrutschen" und "Welche Altersgruppen spricht das denn an?") kamen auch befürwortende, wie der von Stefan Müller-Hamann: "Lasst es uns doch einfach mal probieren, und dann wissen wir, ob das etwas für Saarburg ist oder nicht." Die Sitzungs-Teilnehmer gaben Hans-Josef Metrich das Okay, mit der Agentur weiter zu verhandeln.

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