Misstöne trotz toller Musik

Weit weniger Besucher als erwartet und eine mäßige Stimmung trotz toller Musik - das Konzert der Cover-Band "Chock-A-Block" in der Saarburger Stadthalle blieb weit hinter den Erwartungen der Organisatoren zurück. Lediglich rund 180 Gäste hatten sich am Samstagabend nach Saarburg "verirrt".

Saarburg. Samstagabend, Stadthalle Saarburg: Wie angekündigt beginnen punkt 20 Uhr die Lautsprecherboxen zu dröhnen. Sänger Tobias "Sly" Weber und seine Kollegen von "Chock-A-Block" rocken los. Genau auf diesen Moment mussten die Organisatoren des Konzerts, die Mitglieder des städtischen Jugendrats, rund ein Jahr lang warten. Denn so lange spukt die Idee zu dem Konzert bereits in den Köpfen der Mädchen und Jungen. Umso größer ist die Enttäuschung, als bereits wenige Minuten nach dem vermeintlichen Konzertbeginn die Musik wieder verstummt. "Das war nur der Soundcheck", sagt einer der Männer vom Mischpult. Und: "Erst um 21 Uhr geht es richtig los."Die Erklärung für den um eine Stunde nach hinten verschobenen Konzertbeginn liefert ein Blick durch die Halle. Nur wenige "Party-Hungrige" haben sich dort versammelt. Entsprechend düster wirken die Mienen der Jugendrats-Mitglieder und ihrer Helfer, die an der Kasse, an den Getränkeständen oder sonstwo beschäftigt sind. Kilian Zender, der als Mitglied im städtischen Ausschuss für Jugend, Kultur und Sport den Jugendrat betreut, erklärt: "Es müssen wenigstens 400 Leute kommen, damit sich die Sache rechnet." Danach sieht es bis zum offiziellen Veranstaltungsbeginn um 20 Uhr allerdings nicht aus. Nicht mal die Hälfte der "magischen Grenze" von 400 Besuchern ist erreicht, und nur "tröpfchenweise" treffen die meist jugendlichen Gäste in der Stadthalle ein. Von "Benefiz-Konzert" will zu diesem Zeitpunkt schon keiner mehr reden. Denn ursprünglich sollte das Geld, das nach Abzug der Ausgaben (beispielsweise für die Band und die Hallenmiete) übrig bleibt, in den Saarburger Skaterpark fließen, der derzeit bei der St.-Marien-Grundschule im Stadtteil Beurig entsteht.Als die Fünf von "Chock-A-Block" um 21 Uhr loslegen, sieht es mit der Publikumsstärke nicht wesentlich besser aus als eine Stunde zuvor. Nur eine rund 50-köpfige Gruppe hat sich am Bühnenrand versammelt. Vereinzelt sind Jubelrufe zu hören, Handy-Fotos werden geschossen. Der Rest der nach Auskunft von Kilian Zender knapp 180 Gäste hat sich in der mehr als 1000 Zuschauer fassenden Halle verteilt.Routiniert spulen die Musiker ihr Programm ab: Hits aus drei Jahrzehnten Rock- und Pop-Geschichte. Songs von den "Ärzten" ("Schrei nach Liebe"), den "Fantastischen Vier" ("Sie ist weg"), Oasis ("Wonderwall"), Bon Jovi ("Bed of Roses"), Laith Al-Deen ("Bilder von dir") und anderen Stars sind zu hören und sorgen zumindest bei denen, die am Bühnenrand stehen, für Partystimmung. Viele von denen, die sich in der Halle verteilt haben, unterhalten sich lieber anstatt mitzurocken. Da helfen auch mehrfache Animations-Versuche von Chock-A-Block-Sänger "Sly" nichts. Auch das wohl nicht ganz ernst gemeinte Angebot des Bandchefs, Keyboarder Marco Lenni unter den anwesenden Damen zu versteigern, sorgt nur vorübergehend für ein Ansteigen der Stimmungskurve.Fazit: Die Veranstaltung in der Saarburger Stadthalle blieb hinsichtlich der Besucherzahlen hinter den Erwartungen der Organisatoren, den Mitgliedern des Jugendrats, zurück. Immerhin dürfte ein kleiner Trost sein, dass ein Großteil der rund 180 Besucher dank der tollen Musik auf seine Kosten kam. Und die für die Fertigstellung des Skaterplatzes in Beurig benötigten rund 8000 Euro lassen sich ganz sicher auch auf andere Weise auftreiben.

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