"Mit 65 ist die Zeit reif"

WILTINGEN. Ein Schüler fragte ihn einmal, ob er nicht noch bleiben wolle, doch die Antwort von Ernst Haasenritter, Leiter der Grundschule Wiltingen, war eindeutig: "Irgendwann muss Schluss sein, und mit 65 ist die Zeit dazu mehr als reif."

 Drückt zum letzten Mal die Schulbank: Ernst Haasenritter, Rektor der Grundschule Wiltingen.Foto: Hermann Pütz

Drückt zum letzten Mal die Schulbank: Ernst Haasenritter, Rektor der Grundschule Wiltingen.Foto: Hermann Pütz

Im Rahmen einer Feierstunde verabschiedeten rund 250 Schüler, Eltern und Lehrer den beliebten Rektor in den Ruhestand.Ernst Haasenritter war Lehrer mit Leib und Seele. "Man kann den Beruf als einen der schönsten überhaupt bezeichnen", betonte er und wirkte dabei ein wenig wehmütig. Aber auch zuversichtlich: "Abschied ist eigentlich traurig, aber der Ausblick auf ein neues Leben ohne Stress und Hektik und auch die Freude auf neue Aufgaben lassen mich erwartungsvoll in die Zukunft blicken."Theaterstück zum Abschied

Zu dem Festakt in der Wiltinger Grundschule kamen neben Berufskollegen, Schülern und Eltern auch zahlreiche Ehrengäste, darunter Regierungsschuldirektor Bernhard Herbrand und Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger.Zum Abschied ihres Lehrers hatten sich die Grundschüler einiges einfallen lassen. Ein mit Liedern, Tänzen, Gedichten und einem Theaterstück gespicktes Programm machte es dem beliebten Rektor nicht leicht, Lebewohl zu sagen.Erste Station: Wasserliesch

Der berufliche Weg Haasenritters begann 1961 als Lehrer der Grundschule Wasserliesch, wo er 1972 Konrektor wurde.Aufgrund rückläufiger Schülerzahlen und damit verbundenen Umstrukturierungen im Schulwesen wechselte Haasenritter 1979 - ebenfalls als Konrektor - zur Konzer Grundschule Sankt Johann. Vier Jahre später suchte die Grundschule Wiltingen einen Rektor. Und sie fand einen: Ernst Haasenritter.42 Jahre im Lehrerberuf, davon allein zwanzig Jahre an der Grundschule in der Saargemeinde - da braucht man offensichtlich jemanden, der einem sagt, wann Schluss ist. "Kürzlich wies mich eine Kollegin darauf hin, dass es für mich Zeit sei, das Handtuch zu werfen. Ich hatte in der großen Pause nur ein trockenes Stück Brot zu essen, weil ich Butter und Wurst vergessen hatte - das ist mir in meiner Laufbahn noch nicht passiert", schmunzelte Haasenritter.

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