Mit Helm, Blaumann und viel Spaß

SCHODEN. Wenn’s brennt, dann kommt die Feuerwehr – das ist auch in Schoden nicht anders. Damit das auch für die Zukunft gilt, muss Nachwuchs her, und der ließ zumindest in Schoden auf sich warten. Doch die Lösung des Problems ist in Aussicht. Am Wochenende feiert die neue Jugendfeuerwehr ihr Gründungsfest.

Die Sirene heult, und nur wenige Minuten später sind Martinhörner zu hören - die Freiwillige Feuerwehr Schoden rückt aus. Allerdings muss nicht erst ein Unglück passieren, damit sich die Männer mit den weißen Helmen in Bewegung setzen. Auch wenn im Ort eine helfende Hand gebraucht wird, sind die Jungs von der Feuerwehr zur Stelle. Rund 20 Freiwillige verrichten derzeit ihren Dienst in der Schodener Truppe - Tendenz fallend. Wehrführer Klaus Linster spricht in dem Zusammenhang gerne von dem "demografischen Faktor". Konkret heißt das: "In den kommenden Jahren wird manch einer aus Altersgründen seinen Helm an den Nagel hängen müssen", so Linster. Das Dilemma bestehe darin, "dass es zunehmend schwerer wird, neue Leute für die Feuerwehr zu gewinnen". Nach Auskunft des Feuerwehrchefs gibt es dafür unterschiedliche Gründe. "Viele haben wegen ihres Berufs schlicht keine Zeit. Aber auch das Überangebot an Freizeitmöglichkeiten ist nicht zu unterschätzen."Mehr Interesse als erwartet

Tatsächlich klagen viele Vereine über Nachwuchsmangel. Unterdessen haben mancherorts die Verantwortlichen erkannt, dass die Zukunft ihres Vereins im Wesentlichen davon abhängt, möglichst früh Kinder und Jugendliche "ins Boot" zu holen und für die Vereinsarbeit zu begeistern. Musikvereine gründeten Jugendorchester, Sportvereine erweiterten ihr Angebot auf das Kleinkindalter und in etlichen Gemeinden entstanden Jugendfeuerwehren. In Schoden hatten Kinder und Jugendliche allerdings lange Zeit keine Möglichkeit, bekleidet mit Helm und Blaumann ihre Freizeit zu gestalten. "Uns war klar, dass wir uns intensiv um Nachwuchs kümmern müssen, wenn wir auch in Zukunft eine Feuerwehr im Ort haben wollen", berichtet Klaus Linster, der seit zwei Jahren Chef der Schodener Brandbekämpfer ist. Mit dem Ziel, eine Jugendfeuerwehr zu gründen, habe man im vergangenen Jahr rund 60 potenzielle Jugendfeuerwehrleute zwischen zehn und 16 Jahren aus dem Ort angeschrieben. "Etwa 20 junge Leute kamen im November zu einer Informationsveranstaltung - mehr als wir erwartet hatten", sagt Linster. So gut wie alle erklärten später ihren Beitritt. Im April nahm die neu gegründete Truppe ihren Dienst auf. Für die fachliche Anleitung der fünf Mädchen und 15 Jungen sorgen insgesamt sechs Betreuer von den "Großen", darunter Ralf Knospe als Jugendwart. Alle 14 Tage trifft sich die Gruppe im Schodener Feuerwehrgerätehaus zum Üben. Auf dem Programm stehen das Kuppeln einer Saugleitung zwecks Wasserentnahme aus einem öffentlichen Gewässer ebenso wie Löschübungen und andere Tätigkeiten aus dem Feuerwehralltag. "Wichtig ist aber nicht nur das Fachliche. Großen Wert legen wir auch auf gemeinsame Unternehmungen, die einfach nur Spaß machen, darunter Spiele oder Übernachtungen im Feuerwehrhaus", erklärt Jugendwart Knospe. Denn einerseits trage ein breiteres Angebot an Aktivitäten dazu bei, dass die jungen Wehrleute ihre Lust nicht verlieren. "Andererseits fördern gemeinsame Unternehmungen den Teamgeist, der für die Feuerwehrarbeit enorm wichtig ist", betont Knospe. Am Wochenende wollen die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr Schoden ihr Können erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Geplant ist unter anderem eine große Schauübung im Rahmen des zweitägigen Gründungsfests am Bürgerhaus.

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