Mit Pauken und Trompeten

Saarburg. Mit dem Bundeswehr-Musikkorps gastierte ein symphonisches Blasorchester der internationalen Spitzenklasse in der Saarburger Stadthalle. Auf Einladung des Musikvereins St. Remigius Kirf gab das Orchester ein Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten der luxemburgischen Initiative "Rumänesch Kanner an der Nout".

 Ein starkes Ensemble: das Musikkorps der Bundeswehr.Foto: Karl-Peter Jochem

Ein starkes Ensemble: das Musikkorps der Bundeswehr.Foto: Karl-Peter Jochem

Dembreiten Publikum ist das Musikkorps der Bundeswehr vom Fernsehenher bekannt, wenn bei Staatsbesuchen und offiziellen Empfängender Präsentiermarsch erklingt. Neben diesen protokollarischenAufgaben repräsentieren die Musiker die Bundeswehr aufKonzertreisen im In- und Ausland und nehmen an einer Vielzahl vonWohltätigkeitsveranstaltungen teil. Besonders stolz ist man auf den Reinerlös von mehr als vier Millionen Euro, den das Orchester während seines 40-jährigen Bestehens für wohltätige Zwecke eingespielt hat.

Die 60 Musiker brauchen viel Platz

Mit dem Konzert in Saarburg unterstützt das Musikkorps die luxemburgische Wohltätigkeitsorganisation "Rumänesch Kanner an der Nout". Der Schirmherr der Veranstaltung, der luxemburgische Verteidigungsminister Charles Goerens, erläutert, dass der Verein derzeit zwölf kinderreiche Familien im rumänischen Targu-Jlu betreut, bei denen ein Elternteil tot oder vermisst ist.

Schon beim Betreten der Stadthalle wird dem Besucher klar, dass hier ein ganz besonderes Orchester ans Werk gehen wird. Eine fast unüberschaubare Anzahl silbern- und messingglänzender Instrumente steht auf der Bühne. Der Spielort musste extra vergrößert werden, um den 60 Musikern und ihrem Dirigenten Platz zu bieten. Ein Schellenbaum mit Bundesadler thront am Bühnenaufgang.

Spätestens beim ersten Musikstück, dem Kürassiermarsch "Großer Kurfürst" von Walter von Simon, der mit Pauken und Trompeten beginnt, spürt man das besondere Flair, das von einer Militärkapelle ausgeht. Das Bundeswehr-Musikkorps glänzt nicht nur bei der für Militärkapellen typischen Marschmusik. Auch im klassischen Bereich begeistern die Musiker ihr Publikum.

Besonders bei den äußerst virtuos vorgetragenen "Fantasy Variations" nach einem Thema von Niccolò Paganini zeigt sich die Klasse jedes einzelnen Registers. Dies gilt auch für die Ouvertüre zu Giuseppe Verdis "Sizilianischer Vesper". Begeistert applaudiert das Publikum in der nahezu ausverkauften Stadthalle der Sopranistin Kristine Funkhauser, die gemeinsam mit den 60 Musikern drei Lieder aus dem "Songbook" von George Gershwin vorträgt.

Dabei zeigt sich auch, dass der Dirigent, Oberstleutnant Walter Ratzek, so gar nicht in das Bild des stets zurückhaltenden, militärisch-steifen Berufssoldaten passt. Er swingt und jazzt im Takt mit und dirigiert seine 60 Musiker fast tänzerisch.

Das Publikum spürt, mit welcher Begeisterung der Diplom-Kapellmeister auf dem Podium steht und lässt sich davon anstecken: Die Musiker haben ihr Ziel erreicht.

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