Mit bunten Pfeilen zum Ziel

TRIERWEILER-SIRZENICH. Einfach, verständlich und verhältnismäßig preiswert ist das neue Farbleitsystem im Gewerbegebiet Sirzenich. Die neue Beschilderung wurde auf die Initiative des Gewerbevereins Trierweiler installiert und führt Kunden und Lieferanten schnell zum gewünschten Ziel.

Mit rund 80 kleinen und mittelständischen Betrieben und seinem verwinkelten System aus Durchgangs- und Stichstraßen glich das Gewerbegebiet an der B 51 für Ortsunkundige einem Labyrinth. Ausländische Fernfahrer, des Deutschen kaum oder gar nicht mächtig, kreisten mit ihren 40-Tonnern oft verzweifelt durch das Gewirr. Seit kurzem finden die aus Richtung B 51 einfahrenden Besucher dort einen ungewöhnlichen Vorwegweiser, auf dem alle Betriebsstraßen durch unterschiedlich gefärbte Pfeile dargestellt sind. Nach diesem Verteilerschild muss man im Gewerbegebiet nur noch auf die nachfolgenden Pfeile und deren Farben achten, um die gesuchte Straße zu finden.Schon vor zehn Jahren das Problem diskutiert

"Rund 13 000 Euro hat das System mit seinen 14 Schildern gekostet. Ohne den Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal wäre das für den Verein nicht finanzierbar gewesen", sagt Dachdeckermeister Hermann Ewald, Vorsitzender des Gewerbevereins. Mit der Installation der Schilder ist laut Ewald ein alter Wunsch in Erfüllung gegangen: Schon vor über zehn Jahren hatte der Verein über ein Leitsystem diskutiert - allerdings über eine Installation mit elektronischen Komponenten. Ewald: "Deshalb sollte die Sache damals mehr als gut 60 000 Mark kosten. Vermutlich wäre diese Anlage auch noch so kompliziert ausgefallen, dass kein Mensch sie kapiert hätte." Die Idee mit der abgespeckten Version sei dann von den Vorstandsmitgliedern Willi Buschmann und Rudolf Heinzkill gekommen. Auf dieser Grundlage habe der Verein in Zusammenarbeit mit dem Mitglied Horst Pawlak das Design entworfen. Laut Ewald haben die auswärtigen Nutzer das neue Leitsystem gut angenommen. Auch der "hässliche Schilderwald" aus selbst gebastelten Hinweistafeln entlang der Straßen konnte wegfallen. Allerdings war die Neuheit auch mit einem bürokratischen Wermutstropfen verbunden: Die alte Werbetafel mit allen in Sirzenich niedergelassenen Betrieben musste auf Anordnung der Kreisverwaltung Trier-Saarburg entfernt werden. Der Verein hatte sie vor Jahren ohne offizielle Genehmigung aufgestellt. Ein Vorgehen, das von der Kreisverwaltung über lange Zeit still geduldet worden war.Kein Parkplatz fürs "Schilderstudium"

Ewald: "Als wir im vergangenen Jahr die Baugenehmigung für das neue Leitsystem einreichten, wurde die Sache aber amtlich. Wir erhielten die Genehmigung für die Neuinstallation und gleichzeitig die Anordnung, die alte Tafel zu entfernen." Die Verwaltung begründete dies mit dem Hinweis, die auswärtigen LKW-Fahrer würden verkehrsgefährdend auf der öffentlichen Straße halten, um in Ruhe die Tafel mit den zahlreichen Firmenhinweisen studieren zu können. Für die große Sammeltafel sei ab sofort eine nichtöffentliche Parkfläche erforderlich - doch die konnten die Sirzenicher Betriebe nicht vorweisen. In dieser Woche wurde im Gewerbegebiet Sirzenich nun mit dem Ausbau einiger Straßen begonnen - ein weiterer Schritt zur optimalen verkehrstechnischen Erschließung. Die bisher als provisorische "Rollbahnen" daliegenden Berg-, Bischof- und Kiemstraße werden ausgebaut und gestaltet - mit einem Bürgersteig auf der einen Seite und einem begrünten Streifen entlang der Gegenseite. Bauherr ist der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal, der in die Maßnahme rund 700 000 Euro investiert.

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