Mit dem Kopf durch die Wand

FISCH. (hpü) Armin Hunsicker übernimmt gerne die Verantwortung. Manchmal hat er gewissermaßen keine andere Wahl, denn: "Es fällt mir schwer, mich unterzuordnen", erklärt der 36-Jährige. Von dessen Führungsqualitäten profitieren die Vereine seines Heimatortes Fisch.

 Armin Hunsicker sagt gerne, wo es lang geht. Beim Motorradfahren, einem seiner größten Hobbys, hält er ohnehin die Lenkstange selbst in der Hand. Foto: Hermann Pütz

Armin Hunsicker sagt gerne, wo es lang geht. Beim Motorradfahren, einem seiner größten Hobbys, hält er ohnehin die Lenkstange selbst in der Hand. Foto: Hermann Pütz

Armin Hunsicker ist ein Mann, der weiß, was er will. Das zu erreichen, dazu ist ihm nahezu jedes Mittel recht - und daraus macht er kein Geheimnis: "Ich neige dazu, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen", gibt Hunsicker zu. Kein Wunder also, dass sich der 36-Jährige ein Zitat aus der Werbung zueigen gemacht hat: "‚Geht nicht gibt's nicht." Mit anderen Worten: "Wenn ich merke, dass eine Sache nicht richtig läuft, ergreife ich kurzerhand selbst die Initiative." Diese Angewohnheit hatte sich offenkundig bereits vor rund zwölf Jahren im Heimatort des Junggesellen herumgesprochen. 1993 machte ihn die Freiwillige Feuerwehr zu ihrem Chef. Dabei scheinen Hunsickers Führungsqualitäten nicht von ungefähr zu kommen, denn schon Vater Günter war rund drei Jahrzehnte lang Wehrführer in Fisch. Allerdings gab es noch einen weiteren Grund, weshalb Armin Hunsicker gewissermaßen nichts anderes übrig geblieben ist, als die Leitung der behelmten Truppe zu übernehmen: "Es fällt mir schwer, mich unterzuordnen." Das bedeute jedoch nicht, dass er Kompromisse prinzipiell ausschließe. Aber: "Ich brauche gute Argumente und keine leeren Worte." Wichtig sei ihm in seiner Zeit als Wehrführer vor allem eines gewesen, "nämlich nicht solche Dinge von den Kollegen zu verlangen, die ich selbst nicht getan hätte". Nach zehn Jahren im Amt gab Armin Hunsicker die Führung der Brandbekämpfer aus Fisch ab. "Ich war der Meinung, dass es an der Zeit war, einem Neuen die Leitung der Truppe zu überlassen." Denn für eine Gemeinschaft sei es nicht schlecht, wenn der Wind hin und wieder aus einer anderen Richtung wehe. Nach wie vor ist Hunsicker in der Freiwilligen Feuerwehr Fisch, der er 1985 beitrat, aktiv. Nicht nur in seiner Freizeit hat der 36-Jährige gerne die Fäden in der Hand. Als gelernter Abwassermei-ster arbeitet er bei den Verbandsgemeindewerken Trier-Land und ist dort für den Betrieb von 18 Kläranlagen in der Region und im benachbarten Luxemburg verantwortlich. Enorm wichtig sei ihm auch dabei, dass er, obwohl er das Sagen habe, im Zweifelsfall auch selbst mit anpacke. Denn: "Ich gebe mich nicht gerne mit halben Sachen zufrieden." Halbe Sachen will Armin Hunsicker als Vorsitzender der Festgemeinschaft Fisch erst recht nicht machen. Seit Anfang der 90er-Jahre organisiert der Ausschuss, der aus Mitgliedern der Ortsvereine besteht, die alle zwei Jahre stattfindenden Viezfeste - "eine große Sache, die mit nicht weniger großem Aufwand verbunden ist", berichtet Hunsicker. Im September kommenden Jahres ist es wieder so weit und der 300-Seelen-Ort wird ein Wochenende lang zum Mekka für tausende Freunde vergorenen Apfelsaftes. Bis dahin ist es noch ein Weilchen, und Hunsicker kann noch oft seinem Hobby - Motorrad fahren - frönen.

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