Mit der Seilbahn zum Fest

SAARBURG. (hpü) Hunderte Menschen aus Saarburg und dem Umland hingen am Wochenende in den Seilen – oder besser: an einem, nämlich dem der Sesselbahn am Warsberg. Das erste Seilbahnfest in der Burgstadt lockte Groß und Klein zu einem vergnüglichen Tag aus den Häusern.

"Zigmal habe ich es mir schon vorgenommen, doch es hat bis heute nicht geklappt" - das war wohl einer der am häufigsten zu hörenden Sätze an diesem Tag. Das kennt auch Maria Adler: "Genau 43 Jahre lang wohne ich in Saarburg, doch ich habe es nie geschafft, mit der Seilbahn zu fahren." Als sie von dem Fest hörte, sei ihr klar gewesen: "Da gehe ich hin." Denn: "Ich liebe die Stadt, und die Bahn gehört einfach dazu. Das muss ich unterstützen."Zukunft der Seilbahn im Dunkeln

So dachten wohl viele am Sonntag. Bereits am Vormittag strömten zahlreiche Besucher in Richtung Warsberg. Nur wenige versäumten es, die Hauptattraktion des Tages für die letzten paar Meter zum Festplatz zu nutzen. Das Wetter war optimal, und nach einem zumindest für "Seilbahn-Neulinge" mulmigen Gefühl im Bauch während der Fahrt nach oben, gab es nach Erreichen der Bergstation im Landal-Greenpark eine grandiose Fernsicht über das Saartal als Belohnung. Aber auch das,, was der Festplatz bot, konnte sich sehen lassen: Ponyreiten, Kutschfahrten, eine Kletterwand, Spiel und Spaß für Kinder, der Musikverein Beurig. Im Mittelpunkt stand jedoch das Sorgenkind der Saarburger selbst: die Seilbahn. Möglicherweise war nicht zuletzt deshalb das Interesse an einem der Wahrzeichen der Stadt so groß, weil die Zukunft der Bahn derzeit mehr als ungewiss ist. Mangels Investor ist die Stadt als Betreiber eingesprungen, um den Fahrbetrieb wenigstens für 2005 zu sichern (der TV berichtete). Wie es im kommenden Jahr aussehen wird, ist unklar, denn noch immer ist kein neuer Betreiber in Sicht. Die Saarburger Seilbahn ist eine von sechs in Rheinland-Pfalz. Seit 1974 gibt es sie. Viele sind mit ihr aufgewachsen, und die Vorstellung, in naher Zukunft ohne sie leben zu müssen, dürfte manch einem schwer fallen. Auch Stadtbürgermeister Jürgen Dixius möchte keinesfalls darauf verzichten: "Tausende Menschen nutzen die Bahn jährlich, um beispielsweise vom Warsberg in die Stadt zu gelangen." Vielen Saarburger Geschäftsleuten sei deshalb daran gelegen, den Betrieb auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. "Auch das Schwimmbad wäre von einem Ende betroffen, denn für viele Jugendliche aus dem Landal-Park ist die Seilbahn eine der wenigen Möglichkeiten, die Stadt schnell zu erreichen." Um die Bahn noch einmal richtig in die Köpfe der Touristen, hauptsächlich aber in die der Menschen aus der Region, "einzuhämmern", stellte die Stadt Saarburg das Seilbahnfest auf die Beine. Einen Anreiz, das für viele nicht alltägliche Verkehrsmittel zu nutzen, sollten an diesem Tag ermäßigte Fahrpreise schaffen.

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