Mitglied in trauriger Runde

KASEL. (f.k.) Keinen Anlass zur Freude bot die Haushaltssitzung der Ortsgemeinde Kasel. Wie in so vielen Kommunen, steht auch dort Küchenmeister Schmalhans am Herd, und die Bilanz weist rote Zahlen auf.

In seiner Eröffnungsrede bedauerte Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald, dass dieser Haushalt überwiegend durch Pflichtausgaben geprägt werde, die von der Gemeinde nicht zu beeinflussen seien. Die Eckdaten erläuterte anschließend Franz Becker von der Verbandsgemeindeverwaltung: Im Verwaltungshaushalt stehen den Einnahmen von rund 661 000 Euro die laufenden Ausgaben von rund 1 021 000 gegenüber. Daraus ergibt sich im Verwaltungshaushalt ein Fehlbedarf von rund 360 000 Euro. Die Ursachen sind laut Becker stagnierende Einnahmen bei den Steuern sowie steigende Umlagenverpflichtungen gegenüber Verbandsgemeinde und Landkreis. Negativ wirke sich auch aus, dass zum Haushaltsfehlbetrag des Jahres 2003 bisher keine Bedarfszuweisung des Landes bewilligt worden sei Becker sah auch keinen Raum für weitere Einsparungen. Freiwillige Leistungen könnten nur in ganz bescheidenem Umfang zur Gestaltung des Altentages und zur Brauchtumspflege veranschlagt werden. An ein Anheben der Gemeinde-Steuersätzen sei jedoch nicht gedacht, denn die Steuersätze bewegen sich laut Becker "in zumutbarer Höhe und entsprechen auch der erforderlichen Ausschöpfung der eigenen Einnahmemöglichkeiten". Lediglich die Hundesteuersätze seien nach einem bereits gefassten Ratsbeschlusses geglättet worden. Erfreulicher sieht es im Vermögenshaushalt aus: Er kann bei Einnahmen und Ausgaben von jeweils 919 000 Euro ohne Kredite ausgeglichen werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund 603 000 Euro. Den Schwerpunkt bildet die Erschließung des Baugebietes Neuwiese. Weitere Gelder werden zur Finanzierung der Maßnahme am Gemeindehaus, zur Ergänzung der Geräteausstattung auf dem Friedhof und zum Ausbau eines Wirtschaftsweges bereitgestellt. Finanziert werden diese Projekte durch erwartete Grundstücksverkäufe im Baugebiet Neuwiese. Dank dieser diese Verkaufserlöse wird auch die Verschuldung im Jahre 2005 um rund 270 000 Euro gesenkt werden können. Läuft alles nach Plan, wird der Schuldenstand zum Jahresende noch 628 000 Euro betragen. Nach Klärung einiger Zusatzfragen wurden Haushaltsplan und Haushaltssatzung von den Ratsmitgliedern einstimmig in der vorgelegten Form verabschiedet.

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