Modell made by Mannes

LANGSUR. Tolle Modellschiffe, Autos, LKW, Eisenbahnen oder dergleichen zu bauen, ist nicht leicht. Ferdinand Mannes aus der Mesenicher Straße kann es. Sein bisheriges Meisterstück ist ein "Highway-Truck" aus rostfreiem Stahl, 95 Zentimeter lang, 47 Kilogramm schwer.

Beeindruckt hatte ihn ein Truck in einem Reklamespot. Derweil ging im Falle Mannes der Schuss der Werbung nach hinten los. Dachte doch der gelernte Maschinenbauer und Zeichner nicht daran, den Truck zu kaufen. Vielmehr beschloss er, selbst einen zu bauen, größer, schöner, technisch raffinierter. Einen, gegen den das Modell aus der Werbung bestenfalls ein Prototyp sein würde. Klar, dass es für den "Highway-Truck made by Mannes" weder Pläne noch vorgefertigte Teile gab. Konstrukteur Ferdinand Mannes musste alles selbst erfinden. "Nachdem auf dem Reißbrett die Planung stand, begann ich, aus Hartpappe modellierte Schablonen zu fertigen", schildert er den Produktionsverlauf. In mühsamer Kleinarbeit mussten die Stahlblechteile zurechtgebogen werden. Alles wurde mit der Elektrode geschweißt. Besondere Schwierigkeiten machte das Punktschweißen. Kaum ein Abend verging ohne zwei bis drei Stunden Truck-Arbeit. "Wie viele Stunden es insgesamt waren, weiß ich nicht", sagt Ferdinand Mannes, "in der Begeisterung zählt man sie nicht." Das Ergebnis ist ein Prachtstück von Truck. 47 Kilogramm schwer, 95 Zentimeter lang, 45 hoch und 25 Zentimeter lang. Er ist bestückt mit fünf Achsen, zwei Sirenen und 40 Lampen. Selbst der inzwischen obligatorische Unterfahrschutz zwischen den Achsen fehlt nicht. Der besseren Darstellung wegen steht das imposante Gefährt auf einem massiven Spezialsockel, ebenfalls aus rostfreiem Stahl. Doch wohin mit dem "Winzling" ? Als treuer Volksfreund-Leser hatte Mannes ihn zunächst als Briefkasten, insbesondere für die Zeitung, vorgesehen. Aber ihm kamen Bedenken. Sicher würde es Truck-Fans geben, die das Gefährt trotz seines Gewichts "mitgehen ließen", womöglich noch samt TV. Das war also kein guter Gedanke. Die zündende Idee kam Ferdinand Mannes und Ehefrau Ruth, als der 30. Geburtstag von Schwiegersohn Fränk (das ist luxemburgisch) bevorstand. Fränk hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht - er ist mit Leib und Seele Truck-Fahrer. Ein passenderes Geburtstagsgeschenk hätte es gar nicht geben können. "Ist der für mich ganz alleine?" Truck-Freak Fränk war angesichts des Highway-Trucks nahezu sprachlos und völlig aus dem Häuschen. Ferdinand Mannes jedoch konstruiert weiter. So liegt in seiner "Werft" eine ganze Schiffsflottille auf Kiel. Als Multitalent hat er darüber hinaus auf vielerlei Gebieten noch etliche andere Eisen im Feuer. Dass es ihm auch an Humor nicht fehlt, bewies er als langjähriger Präsident der Langsurer Karnevalisten. Unterdessen ist Schwiegersohn Fränk glücklich mit seinen Trucks. Mit dem, den er fährt, und mit dem, der als Prunkstück seine Wohnung ziert. Ob er letzteren noch motorisieren wird? Verwunderlich wäre es nicht.

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