Moderne Technik erobert Steilhänge

SAARBURG. (red) Im Rahmen eines groß angelegten Versuches werden aktuell rund 100 Hektar Waldflächen in Steilhanglagen mit einem hochmodernen Harvester (Vollernter) durchforstet. Am Versuch sind die Forstämter Saarburg, Bitburg und Traben-Trarbach beteiligt.

Insgesamt werden so rund 8000 Festmeter Nadelholz in betriebswirtschaftlich tragbarer Form geerntet und vermarktet. Bis Ende Juli soll das Projekt realisiert sein. Bodenschonend und effizient

Das Forstamt Saarburg beginnt mit der Versuchsreihe und stellte im Rahmen einer Dienstversammlung den Revierleitern die Arbeitsweise der Maschinen vor. Oberforstrat Helmut Lieser, Leiter des Forstamtes Saarburg, und Oberforstrat Jürgen Weis von der Regionalen Holzbereitstellung Hermeskeil (RHB) stellten das Verfahren und die Kosten sowie Erlöse vor und erläuterten die praktische Vorgehensweise. Ziel des Versuches ist es, gerade die Waldgebiete in Extremhanglagen bis 60 Prozent Neigung zu bewirtschaften und zu pflegen. Der auf vier Raupenketten bodenschonend fahrende Harvester wird durch eine schweizer Firma eingesetzt. Nachdem der Harvester die Bäume eigenständig gefällt, entastet und in Sägeabschnitte sowie Industrieholz eingeschnitten hat, fährt eine Rückemachine (Forwarder) die Gassen ab und lädt die Hölzer auf.Sicherheit durch starkes Stahlseil

Die Besonderheit ist, dass dieser Forwarder über ein 16 mm starkes Stahlseil an einem Ankerbaum im Oberhang angebunden ist, dass er nicht abrutschen kann. Das Seil wird synchron mit der Fahrbewegung auf und abwärts gespult. Beide Maschinen kosten etwa 700 000 Euro. Dabei ist es für den Unternehmer sehr wichtig, dass die Aggregate ausgelastet sind. Diese Auslastung organisiert der RHB Hermeskeil über die Forstämter der Region. In den Steillagen ist die konventionelle Aufarbeitung per Hand äußerst schwierig, zudem noch lebensgefährlich für die Waldarbeiter und sehr teuer. Mit Hilfe dieser modernen Technik können zukünftig mehr Holzressourcen mobilisiert und zudem die Steillagen entsprechend kostengünstiger bewirtschaftet werden. Dabei bleibt für den Waldbesitzer noch ein Ertrag übrig. Alles in allem eine lohnenswerte Idee, die Zukunft hat, findet das Forstamt.

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