Moderner Bau inmitten alter Rebstöcke

WILTINGEN. Noch ist der Neubau des gebürtigen Aacheners Frank Simons in der Scharzhofstraße in Wiltingen gar nicht ganz fertig – was jedoch zu sehen ist, war der Jury des rheinland-pfälzischen Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" einen Sonderpreis wert.

Seit einem halben Jahr wohnen Frank Simons und seine Freundin in ihrem Haus in Wiltingen. "Innen sind wir noch nicht fertig, sind vor allem noch mit der Einliegerwohnung zu Gange. Aber wir haben warmes Wasser und eine funktionierende Heizung, das ist das Wichtigste", sagt Frank Simons, Leiter des Bauaufsichtamtes in Trier, lachend. Haus selbst geplant

Der Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft", die Sonderpreise für vorbildliche Neubauten und Renovierungen von Altbauten vergibt, hat offenbar gefallen, was sie von außen gesehen hat. Jedenfalls durfte der Bauherr, der vor seinem Wechsel zum Bauaufsichtsamt als selbstständiger Architekt arbeitete, Ende voriger Woche eine mit 500 Euro dotierte Auszeichnung für "vorbildliches neues Bauen im ländlichen Raum" entgegennehmen (TV vom 29. November). Im März 2004 war Baubeginn auf dem 600 Quadratmeter großen Grundstück in Wiltingen. Sein Haus mit zwei Etagen à 140 und 78 Quadratmeter hat Simons selbst entworfen. "Die untere Wohnung möchten wir als Einliegerwohnung vermieten", sagt er. Auffallend hoch, lang und schmal, passt sich der Neubau mit 21 Metern Länge und fünf Metern Breite in die Wohngegend ein. "Was den Entwurf angeht, war mir wichtig, mich auf das Wesentliche zu beschränken, keine Repräsentations-Merkmale einzuplanen", erläutert Frank Simons. "Ich möchte keine Tanzsäle zum Wohnen, sondern Räume, die Behaglichkeit ausstrahlen." Wegen dieses Reduktions-Aspektes habe er beispielsweise auch auf einen Dachüberstand verzichtet. Eine traditionelle Bauform habe er gewählt, sich für ein geneigtes Dach, kleine Fenster und der Landschaft angepasste Farben und Materialien entschieden. So hat der Neubau ein schieferfarbenes Dach, die Fassade wird schiefergrau gestrichen. Die holzverschalten Anbauten, in denen er Treppenhäuser, Bäder und Kellerersatzräume untergebracht hat, sind orangefarben. "Das ist ähnlich der Farbe, die man hier auch auf den Böden findet." Putz und Holz seien für die Region typische Materialien. Dass sein Haus sich gut in die Landschaft ein- fügt, in die Simons von seinen Fenstern aus blickt, findet neben der Jury auch der Bauherr. "Auch wenn ich schon verwunderte Kommentare von Spaziergängern gehört habe."

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