Motorradfahrer öffnen ihre Geldbeutel

ZEMMER. Gute Nachricht für Moped- und Motorradfahrer: Die L 46 im Bereich Kaiserhammer ist sicherer geworden. Auf 1,3 Kilometer Strecke gibt es jetzt Leitplanken mit Unterschutz.

 Die Unterschutzplanken werden installiert. Bernd Fries (rechts) sieht es mit Freude.Foto: Elmar Kanz

Die Unterschutzplanken werden installiert. Bernd Fries (rechts) sieht es mit Freude.Foto: Elmar Kanz

Herkömmliche Leitplanken können für Motorradfahrer zur tödlichen Falle werden ( TV vom 24. August 2002). Der zu große Abstand zwischen Metallunterkante und Bodenbereich macht die Planken im schlimmsten Falle zu "Halsabschneidern". Die neuen Unterschutzplanken sind Teil eines passiven Sicherheitssystems, insbesondere für Zweiradfahrer."Der Bereich, um den es uns hier auf dem Kaiserhammer ging, ist endlich sicherer geworden", erklärt Bernd Fries, Leiter des Regionalbüros der Biker Cooperation und des Bundesverbandes der Motorradfahrer (BVDM). Als solcher setzt er sich vehement für eine bundesweite Installation von Unterschutzplanken ein.Kein Anreiz zu unbekümmertem Rasen

Derweil betont Fries, selbst begeisterter Motorradfahrer: "Die Aktion Unterschutzplanken soll auf keinen Fall waghalsige Fahrer zu unbekümmertem Rasen animieren." Allerdings könnten bei Zweirädern schon niedrige Geschwindigkeiten zu schweren Unfällen führen.Rund 23 000 Euro haben die im kommunalen Auftrag installierten Unterschutzplanken am Kaiserhammer gekostet. 2500 Euro haben Motorradfahrer aus der Region und private Spender beigesteuert - Geld, das auf Initiative von Bernd Fries und der von ihm vertretenen Verbände zusammenkam."Wir wollen andere zum Mitmachen motivieren, im Interesse aller", sagt Fries, der mit seinen seit Mitte der 90er Jahre laufenden Bemühungen "im Großen und Ganzen zufrieden" ist. Für ihre Unterstützung dankt er den Vertretern der Stadt, der Kommunen, der Polizei, der Straßenmeisterei, des Straßen- und Verkehrsamtes und den Motorradclubs der Region. Alle seien sehr kooperativ und entgegenkommend.Als eifrige Spender hätten sich die Motorradclubs erwiesen. Allen voran die Motorradfreunde Klausen, die den Erlös ihrer Motorradwallfahrt voll zu Verfügung stellten. Beim Trierer Motorradhändler Top-Speed sei es seit Jahren Tradition, dass die gesamte Kaffeekasse in den "Unterschutzplanken-Finanzierungs-Fond" fließt.Sorgen bereitet Fries der sich ständig verschlechternde Straßenzustand. Gefährlich für Motorradfahrer sei auch das vielfach als Fahrbahnbelag verwendete Bitumen, im Biker-Jargon "Schwarze Pest" genannt. "Bei Nässe und Hitze wirkt es wie Glatteis", so Fries. In Österreich gebe es bereits einen Bitumen-Ersatz mit wesentlich besseren Eigenschaften - nicht teurer und mit den gleichen Maschinen zu bearbeiten und aufzutragen. "Aber für die Einführung hierzulande gibt es viel zu viele bürokratische Hemmnisse", beklagt Bernd Fries.Einmal so richtig in Fahrt, macht er sich vollends Luft: "In der Region fehlt ein geeigneter Verkehrsübungsplatz." Zur Durchführung des so wichtigen Sicherheitstrainings und um solide zu schulen, sei ein solche Einrichtung dringend erforderlich. Zudem böte sie Verkehrsanfängern nach bestandener Führerscheinprüfung gute Übungsmöglichkeiten.Bernd Fries: "Viele Fahrlehrer sehen das offenbar ebenso. In Gesprächen habe ich den Eindruck gewonnen, dass bei einem schlüssigen Konzept weitgehend Bereitschaft zur Mitfinanzierung besteht." In Sachen "Mehr Sicherheit durch Unterschutzplanken" gibt es noch viel zu tun. Bei der Sparkasse Trier besteht ein Spendenkonto (Konto 300 728 722). "Das Geld dient in vollem Umfange dem Zweck. Es gibt keine Verwaltungskosten", betont Bernd Fries. Info: Bernd Fries 0651/67114, mobil 0173/3055768.

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