Fast jeden Tag ist es das Gleiche: Kaum ist der König erwacht, schallt laute Musik durchs Schloss. Immer gut gelaunt sieht der kleine Monarch seine königlichen Pflichten hauptsächlich im Singen und Tanzen. Kein Wunder also, dass man ihn im ganzen Reich "der fröhliche König" nennt. Auch die Gäste des Regenten kommen nur aus einem Grund: die Musik.König und Hofstaat auf der Flucht

Eines Tages jedoch tauchen in der Ferne große, dunkle Gestalten auf, die donnernden Schrittes dem königlichen Schloss entgegenstreben. "Seht die Riesen", ruft das Volk und der König schickt seine Ritter ins Feld. Die jedoch haben keine Chance gegen die missmutigen und grimmig aus der Wäsche blickenden Gesellen. Schließlich bleibt dem Hofstaat nur die Flucht in den Wald, während die Riesen schnurstracks in den Palast marschieren. Der einstmals fröhliche König schreitet tagelang mit hängendem Kopf durchs Unterholz und sucht nach einer Lösung. Selbst eine SMS per Handy an den Kaiser von China, der seine besten Kämpfer schickt, hilft nichts. Ein Elfenkönig hat plötzlich die rettende Idee: "Versuchs mit dem, was du am besten kannst, nämlich Musik und Tanz." Gesagt, getan. Schon nach kurzer Zeit schrumpfen die übel gelaunten Riesen, die jegliche Art von guter Laune meiden, auf die Größe eines Kieselsteins zusammen. Mittels Schaufel und Besen erledigt der kleine König den Rest. Die Aufführung im Konzer Seniorenhaus "Zur Buche", bei der natürlich viel gesungen und getanzt wurde, machte den rund 100 Kindern zwischen drei und zehn Jahren aus verschiedenen Ortschaften der Region sichtlich Spaß. Die Leitung hatte Jutta Hühnerkopf-Köhler. Die in der Nähe von Mettlach lebende Musikpädagogin zieht seit rund zehn Jahren durch die Gemeinden und bietet Kindern musikalische Früherziehung in Kursen an. Räumlichkeiten findet sie beispielsweise in der Stadthalle Saarburg und in der alten Schule in Kanzem. Auch Einzelunterricht, wobei die Kleinen das Spielen von Instrumenten wie Blockflöte, Xylophon oder Tasteninstrument, erlernen können, steht auf dem Programm. "Das Angebot der Musikschulen ist oftmals nicht kindgerecht", erklärt Hühnerkopf-Köhler. Musikalisches Wissen könne nur dann erfolgreich vermittelt werden, wenn man es altersgerecht verpacke. Einmal im Jahr trommelt die Musikpädagogin "ihre" Kinder zusammen, um das Erlernte in einem musikalischen Theaterstück umzusetzen. "Das Problem ist dabei, einen geeigneten Raum zu finden", berichtet Hühnerkopf-Köhler. In der "Buche" habe man einen gefunden - und das Publikum gleich dazu. Und das war ebenso wie die kleinen Akteure und ihre Eltern am Ende restlos begeistert.